Hintergründe

Geheimdienstdokument: CIA kontrolliert Massenmedien weltweit

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Bereits 2004 wurde durch das Informations- Freiheitsgesetz ein Originaldokument der CIA veröffentlicht, dass schwarz auf weiß belegt, was viele Menschen noch immer für eine abstruse Verschwörungstheorie halten: Die massive Einflussnahme und somit Kontrolle der Massenmedien durch den US-amerikanischen Geheimdienst Central Intelligence Agency (CIA). Die entscheidende Passage des 16-seitigen ehemals internen Memorandums an den Direktor der CIA aus dem Jahre 1991, das von Disclosureproject.org veröffentlicht wurde, offenbart totale Kontrolle über sämtliche Massenmedien und Nachrichtenagenturen durch den amerikanischen Geheimdienst. Das CIA-Memorandum sowohl im (englischen) Original, als auch in einer vollständigen deutschen Übersetzung findest du in den Querverweisen. Auf Seite 7 des Dokuments (bzw. 6 im PDF) ist folgender Abschnitt zu lesen:

Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit (PAO) unterhält derzeit Beziehungen zu Reportern von jeder großen Nachrichtenagentur, Tages- und Wochenzeitung sowie jedem Fernsehnetzwerk des Landes. (…) “Das hat uns geholfen, einige ‘Geheimdienstpannen’ zu ‘Erfolgs-Storys’ zu machen, und es hat zur Genauigkeit von zahllosen weiteren Berichten beigetragen. In vielen Fällen konnten wir Reporter davon überzeugen, Berichte zu verzögern, zu ändern, zurückzuhalten oder sogar ganz fallen zu lassen, welche nationale Sicherheitsinteressen oder Quellen und Methoden gefährdet hätten.

Zudem enthält das Memo neben Empfehlungen, wie die CIA für die Öffentlichkeit transparenter dargestellt werden kann, auch Hinweise über die gegenwärtige Arbeitsweise des Geheimdienstes sowie Kontakte zu internationalen Journalisten, Wissenschaftlern und Geschäftsleuten.

Die im zitierten CIA-Memorandum beschriebene Situation stützt auch das im Jahr 2008 von der New York Times aufgedeckte Szenario eines gezielten Desinformations-Systems der Bush-Regierung. Mit einem Netzwerk von gezielt in den Medien platzierter, angeblich Unabhängiger Experten und sachverständigen, war es dem US-Verteidigungsministerium offenbar gelungen, über TV, Radio und Zeitungen gezielt öffentliche Propaganda und Desinformation im Sinne der eigenen Interessen und politischen Interpretation zu verbreiten.

Laut den Bericht der “New York Times” zählen zu dem Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums zahlreiche Militärexperten u. a. der großen US-amerikanischen Sender CNN, NBC, Fox und ABC, die hier gezielte Propaganda für die Sichtweisen zu Kriegseinsätzen, -Szenarien und -Plänen der Bush-Regierung verbreiteten.

Grundlage des Berichts der Times bilden 800 Seiten Dokumente mit E-Mails, Akten und Transkripten, zu welchen sich die Zeitung Einsichtnahme eingeklagt hatte. Die vom Pentagon angewandte Methode basiert dabei auf einem System gezielter Vermischung zwischen Pro-Regierungsarbeit und vermeintlich unabhängigen Journalisten, das spätestens nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und mit den Vorbereitungen des US-Verteidigungsministeriums für die Invasion des Iraks im Jahr 2002 seinen Anfang genommen hatte.

Bis zu 75 vermeintliche Journalisten und angeblich unabhängige Militärexperten sorgten unter dem damaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld dann dafür, dass in Nachrichtensendungen die Regierungsmeinung beispielsweise über die Rechfertigung eines Angriffs auf den Irak, Guantanamo, und den Krieg gegen den Terror weitläufig unters Volk gebracht wurde,

Doch die Infiltration der meinungsbildenden Medien ging über die gefilterte Berichterstattung hinaus. So meldeten die Pentagon-Insider auch rückläufig Informationen darüber, welche Zeitungen und Sender welche Themen planten und gaben Tipps, wie kritische Beiträge ausgehebelt werden konnten. Eine eigens beauftragte Firma hatte zudem die Aufgabe, eine detaillierte Medienanalyse aller Auftritte der journalistischen Marionetten auszuwerten.

Da die Regierungsjournalisten meist auch die exklusivsten Informationen aus dem Verteidigungsministerium und dem Weißen Haus liefern konnten, war ihnen auch entsprechend viel Aufmerksamkeit und Sendezeit sicher. Auftritte, für die sie nicht von der US-Regierung, sondern – meist ohne offenkundiges Wissen der verantwortlichen Redakteure – von den TV-Stationen und Zeitungsredaktionen selbst mit bis zu 1000 Dollar pro Auftritt bezahlt wurden.

Doch auch das Pentagon kommt in dem Beiträgen der “New York Times” zu Wort. Sprecher Bryan Whitman verteidigt das System tatsächlich als “aufrichtigen Versuch das amerikanische Volk zu informieren.”

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