Hintergründe

Reichtum ohne Gier: So könnte die neue Wirtschaft aussehen

Reichtum ohne Gier: So könnte die neue Wirtschaft aussehen

Sahra Wagenknecht hat trotz ihrer hervorgehobenen Stellung als Politikerin der Linken inzwischen viel Gehör als Volkswirtin gewonnen. Zu Recht, wie ihr neuer Bestseller Reichtum ohne Gier zeigt. Dieses Buch dürfte sowohl »links« als auch »rechts« bewegen.

Wir erleben in den kommenden Monaten die wohl schwerste Krise der Nachkriegszeit. Banken drohen zusammenzubrechen, die EZB druckt immer mehr Geld, in den USA schwindet das Wirtschaftswachstum. Große Konzerne schreiben immer noch erstklassige Gewinne. Dennoch wissen wir alle, dass massive Einschnitte folgen werden.

Doch wer trägt die Schuld? Wer könnte dieser Entwicklung noch etwas entgegensetzen? Sahra Wagenknecht hat in ihrem neuen Beststeller Reichtum ohne Gier eine beeindruckende Analyse erstellt. Sie wendet sich nicht an ihre linke Wählerschaft, sondern sozusagen an den sprichwörtlichen gesunden Menschenverstand.

Ihre Analyse trifft ins Schwarze und ist sehr lesenswert. Die Autorin benennt die Verantwortlichen eindeutig: Die gesamte Finanzwirtschaft und also die reine Spekulation der großen Kapitalhäuser zerstören unsere Wirtschaftsgrundlagen. US-Großbanken, Versicherungen und Investoren wie etwa George Soros.

Dabei bewegt sich Sahra Wagenknecht außerhalb ihrer sonstigen politischen Umlaufbahn. Sie ist in dieser Analyse weder links noch rechts. Sie unterstützt die freie Marktwirtschaft, fordert Leistung und Wettbewerb und begeistert sich für Innovation und das »echte« Unternehmertum, wie sie es nennt. Unternehmer erneuern die Gesellschaft, Kapitalisten mit rein spekulativen Motiven nicht.

Zentral und beeindruckend ist dabei ihr Bekenntnis zur freien Wirtschaft. Unternehmertum habe nichts mit der Kapitalbildung zu tun, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen. Das Kapital ist nach ihrer Analyse in erster Linie ein Herrschaftsinstrument der Mächtigen, das die Welt regiert.

Reichtum ohne Gier: So könnte die neue Wirtschaft aussehen
Buchtipp zum Thema: Reichtum ohne Gier von Sahra Wagenknecht

Leistungslose Spitzeneinkommen, Eigentum ohne Haftung, weltweite Herrschaft weniger Unternehmen wie Banken und jüngst den Datenkranken wie Google oder Facebook sowie hemmungslose Bereicherung mithilfe des Staates charakterisieren den Kapital-Feudalismus, wie Sahra Wagenknecht Größen wie etwa Bill Gates nennt.

Wenn unsereins versuchen wollte, über Spartätigkeit selbst zum Kapitalisten zu werden, wäre dies aussichtslos. Gerade in der Nullzinsphase, in der Großbanken und Zentralbanken hemmungslos privates Vermögen enteignen, ist die reine Spartätigkeit fast sinnlos. Wer Vermögen hat, geht ohnehin anders vor als die kleinen Sparer.

Selbst das Immobilienvermögen reduziert sich mit steigendem Privatvermögen. Vermögende geben ihr Kapital an Hedgefonds, in Aktiengesellschaften oder auch in sogenannte Derivate. Dies sind spekulative Papiere wie Optionsscheine oder besondere Zertifikate. Aus Risikogründen scheuen viele »kleinere Sparer« Aktien und vor allem Derivate. Mit Niedrigstzinsen lässt sich bei anderen Sparformen allerdings kein Geld verdienen.

Auch politisch greift Sahra Wagenknecht die Elite an. Wir sehen es täglich im Fernsehen oder im Internet: Der Nahe und Mittlere Osten sowie Teile Afrikas brennen, staatliche Ordnungen zerfallen. Clanführer, Warlords und Terrormilizen übernehmen das Kommando.

Die USA sowie Europa haben ihre Hände im Spiel. Es geht um Macht, Einfluss und Ressourcen. Vor allem die USA sichern weltweit ihre Pfründe und gehen rücksichtslos vor.

Mehr als 60 Millionen Menschen sind mittlerweile dank dieser Politik auf der Flucht, wie sowohl »Linke« als auch »Rechte« wissen. Die Lösung für das Dilemma liegt laut Wagenknecht im Wirtschaftssystem selbst:

»Märkte darf man nicht abschaffen, im Gegenteil, man muss sie vor dem Kapitalismus retten.«

  • Die Realwirtschaft muss die reine Finanzwirtschaft mit ihrer Spekulation dominieren.
  • Es muss wieder echten, marktwirtschaftlichen Wettbewerb geben.
  • Wir benötigen ein neues Bankensystem fernab von den großen Privatbanken aber auch vom Staat, das Spekulation und Raffgier beendet.

Sahra Wagenknecht hat deshalb ein Buch vorgelegt, das zur Pflichtlektüre für alle politisch und wirtschaftlich Interessierten werden sollte: Ob links, rechts oder schlicht bürgerlich. Auch Peter Gauweiler attestiert ihr: »Das Buch ist wirklich gut geschrieben. Die Autorin beherrscht die Kunst des klaren Denkens.« Es liefert Denkanstöße, die uns möglicherweise aus der größten denkbaren Krise befreien könnten. Gerade konservativen Lesern, wie ich es selbst bin, lege ich ihren neuen Bestseller uneingeschränkt ans Herz.

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