Hintergründe

IS-rael – Wie der Mossad die Terror-Organisation Islamischer Staat führt

IS-rael – Wie der Mossad die Terror-Organisation Islamischer Staat führt

Neben USA scheint auch Israel ein Drahtzieher des Islamischen Staates zu sein. Gemeinsam mit mehreren IS-Kämpfern wurde im Irak ein israelischer Oberst verhaftet. Der Offizier war bei seiner Festnahme nicht etwa Gefangener des Islamischen Staates, sondern als befreundeter Partner in Ausübung seiner militärischen Funktion tätig. Der israelische Oberst habe an Terroraktivitäten der IS-Gruppe Takfiri teilgenommen. Politische und militärische Experten bestätigten, dass die Gefangennahme des israelischen Oberst massive Auswirkungen auf die Kriegsstrategie der irakischen Streitkräfte haben werde, meldet die Nachrichtenagentur FARS.

»Die Militärkommandeure des israelischen Geheimdienstes Mossad und des IS arbeiten eng zusammen … israelische Berater helfen dem IS, strategische und militärische Planungen zu erstellen, und führen sie auf dem Schlachtfeld«, habe der Oberst gestanden, so ein Bericht Veteran’s Today. Der Name des gefangenen Oberst sei Yussi Elon Shahak, er gehöre der Golani-Brigade an und habe den Militärcode Re34356578765az231434. Er habe »schockierende Bekenntnisse« abgegeben, die nicht nur den Mossad massiv belasten.

IS werde außerdem von militärischen Beratern aus Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Jordanien unterstützt. Saudi-Arabien habe bisher 30 000 Fahrzeuge an den IS geliefert, Jordanien 4500. Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten die Finanzierung des IS übernommen.

Zur Stunde lieferten diese Staaten weiter militärische Ausrüstung und zusätzliche Kämpfer an die Terror-Organisation. Hinter dem Tod des IS-Führers Abu al-Baghdadi stünden Mossad und CIA, weil Baghdadi in Ungnade gefallen sei. Der Bericht endet damit, dass er behauptet, die IS-Gruppe, die kürzlich in Moskau verhaftet worden sei, sei von Syrien und dem Irak über die Ukraine nach Russland eingesickert. Sie hätten Anschläge auf Eisenbahnen und Busstationen geplant.

Laut der iranischen Webseite Fars News Agency hatten bereits im vergangenen Jahr zahlreiche festgesetzte IS-Kämpfer angegeben, mit israelischen Agenten zusammenzuarbeiten, doch sei bisher kein ranghoher Soldat verhaftet worden. Politische und militärische Experten sagten der Nachrichtenagentur weiter, dass die Gefangennahme des israelischen Obristen massive Auswirkungen auf die Kriegsstrategie der irakischen Streitkräfte haben werde.

Im Juli meldeten irakische Soldaten den Abschuss einer IS-Aufklärungsdrohne über Falludscha, welche angeblich »mit israelischen Typenschildern« versehen war. Bereits am 8. März hatte Veteran’s Today über die Festnahme von israelischen und US-amerikanischen Staatsbürgern durch irakische Sicherheitskräfte geschrieben.

Der israelische Plan der Neuordnung des Nahen und Mittleren Ostens

Reden wir über Oded Yinon. Er war engster Mitarbeiter des nachmaligen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, als dieser noch Außenminister war. Yinon arbeitete damals eine Strategie aus, den gesamten Vorderen und Mittleren Osten völlig neu zu gestalten.

»Aus der arabischen Welt muss ein Mosaik ethnischer und religiöser Gruppen gemacht werden«, schlug Yinon vor. »Durch die Zerstückelung sind sie schwach und können so leichter manipuliert werden«, schrieb er in einem Aufsatz für die Zionistische Weltorganisation (World Zionist Organisation, WZO) im Jahr 1982. Als regionale Übermacht müsse Israel sein geopolitisches Umfeld neu gestalten, nämlich wie in seinem Plan beschrieben, und eine Balkanisierung der arabischen Staaten durchführen.

Der Yinon-Plan sieht vor, die heute bestehenden arabischen Länder und darüber hinaus den Iran, Afghanistan und Pakistan grundlegend neu zu zeichnen. Die gesamte Region soll fragmentiert werden. Der Zweck ist, schwache Länder zu schaffen, die Israel nicht gefährlich werden und die sich nicht wehren können, wenn Mächte von außerhalb auf ihre Rohstoffe Zugriff nehmen wollen.

Yinon plädiert für ein eigenes Kurdistan; der Irak und Libyen sollen zertrümmert werden – was tatsächlich dort bereits geschehen ist. Saudi Arabien soll dezimiert werden, und zwischen Afghanistan und Pakistan soll ein Staat der Belutschen entstehen. Groß-Israel soll nach Yinon den Ostteil Ägyptens einschließen bis zum Nil, den nördlichen Teil Saudi-Arabiens, Jordanien, Libanon und die westlichen Teile des Irak und Syriens. »Vom Nil bis zum Euphrat«, hatte schon Theodor Herzl, der österreichisch-ungarische Schriftsteller jüdischer Herkunft, Publizist und Journalist und Begründer des modernen politischen Zionismus, im Jahr 1896 als Parole ausgegeben.

Was sich derzeit in Syrien abspielt – die Einschleusung feindlicher Kämpfer über die Türkei und Jordanien für einen Stellvertreterkrieg – wurde bereits 1996 in einer Studie (»A Clean Break«) unter Leitung des US-Neokonservativen Richard Perle für die israelische Regierung empfohlen.

Neben einer Destabilisierung Syriens wurde darin auch die gewaltsame Entfernung Saddam Husseins von der Macht gefordert. Da einige der Autoren des Papiers »nun Schlüsselpositionen in Washington innehaben«, schrieb der Guardian im September 2002, nehme sich Israels Plan, »seine Feinde durch eine Neuordnung des Nahen Ostens zu überwinden«, realistischer aus als noch 1996.

Ein halbes Jahr nach dieser Feststellung durch die britische Zeitung bombten die USA Saddam Hussein von der Macht und legten mit dem Einmarsch im Irak den Ausgangspunkt für jene Entwicklung, die einhergehend mit der Zerschlagung Libyens und Syriens Israel »die beste Sicherheitslage« bescherte, die es »je hatte«, so die Jerusalem Post am 3. Juni 2015 unter Berufung auf israelische Militärs.

»Arabische Staaten, die einst bis an die Zähne bewaffnet waren, wie Libyen und der Irak, sind auseinandergefallen.« Syrien sei vor vier Jahren noch die größte Bedrohung für Israel gewesen, doch heute existiere das Land praktisch nicht mehr, »sondern ist in mehrere Territorien auseinandergebrochen«.

Der sektiererische Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten »zerreiße« die arabische und muslimische Welt, stellte der ehemalige Mossad-Chef Meir Dagan vor zwei Jahren fest. »Das eröffnet einmalige Gelegenheiten für Israel, verschiedene Allianzen anzustreben und unsere Präsenz im Nahen Osten zu bestätigen«, berichtet die Webseite haaretz.com im Jahr 2013.

Mit einem alten Erzfeind, der die sektiererischen Auseinandersetzungen eifrig schürt, hat Israel inzwischen eine Allianz verwirklicht. Seit Anfang 2014 treffen sich israelische Regierungsvertreter mit Repräsentanten Saudi-Arabiens in geheimen Sitzungen. Das gaben Anwar Majed Eshki, Ex-Berater von Prinz Bandar bin Sultan, einstiger US-Botschafter der Saudis, und Dore Gold, ehemaliger israelischer UN-Botschafter, am 4. Juni 2015 während einer Sitzung des Council of Foreign Relations in Washington erstmals bekannt.

Bei den israelisch-saudischen Treffen dreht sich alles um einen gemeinsamen Feind. »Wenngleich diese Männer Länder repräsentieren, die historische Feinde sind, war ihre Botschaft identisch: Der Iran übernimmt den Nahen Osten und muss gestoppt werden«, berichtete Bloomberg.

In einem von Eshki vorgetragenen Sieben-Punkte-Plan für den Nahen Osten nannte der saudische Vertreter einen herbeizuführenden Regimewechsel im Iran an zweiter Stelle – gleich nach einem Friedensschluss zwischen Israel und den Arabern. Außerdem sprach er sich für die Gründung eines kurdischen Staates aus.

Auch in Israel werden nach jerusalemonline.com Stimmen lauter, die die Aufteilung Syriens in mehrere Staaten, darunter einen kurdischen, fordern. Israelische Militärs und Politiker hatten in den letzten Jahren wiederholt verlauten lassen, dass sie ein von al-Qaida kontrolliertes Syrien gegenüber einem weiterhin mit dem Iran verbündeten Nachbarn bevorzugen. Wie es scheint, tun die Israelis alles dafür, dass dieser Plan Wirklichkeit wird.

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