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500.000 Fälle: Britische Polizei kapituliert vor Pädophilen – Zuviele, um alle zu verhaften

500.000 Fälle: Britische Polizei kapituliert vor Pädophilen – Zuviele, um alle zu verhaften

Freifahrtschein für Kinderschänder in Großbritannien: Die britische Polizei kapituliert vor der Zahl pädophiler Straftätern und will nur noch schwere Fälle hinter Gitter bringen. Jeden Monat würden 400 neue Konsumenten von Kinderpornographie verhaftet. Weil die Zahl der Fälle nicht mehr bewältigt werden könne, sollten solche Straftäter nun in Rehabilitation anstatt in Haft, sagte der britische Polizeipräsident Simon Bailey in einem Appell gegenüber der BBC. Die britische Polizei verfüge über sehr gute Methoden, um unterscheiden zu können, ob ein Pädophiler eine potentielle Bedrohung für Kinder darstelle, oder nicht, so seine Begründung.

Innerhalb von nur drei Jahren seien Hinweise auf Kindesmissbrauch um 80 Prozent gestiegen. Bailey ist sich bewusst, dass seine Ansicht nun Nervosität verursachen würde. Doch Hinweise auf Konsumenten von Kinder-Pornographie kämen in so riesigen Mengen. Nachdem eine Reihe von Missbrauchs-Fällen mit prominenten Tätern über Wochen hinweg die Schlagzeilen dominierte, sind die Ermittlungs-Ressourcen in ganz Großbritannien am Anschlag.

Über 500.000 Kinderporno-Konsumenten

Laut einer Studie des National Society for the Prevention of Cruelty to Children (NSPCC) von Ende 2016, gibt es in Großbritannien über eine halbe Million Konsumenten von Kinderpornos. Gleichzeitig betont Bailey, es gebe zweifellos „Zehntausende von Männern, die Kinder online auszunutzen suchen und sie treffen wollen in der Absicht, sie dann zu vergewaltigen und den schrecklichsten sexuellen Missbrauch an ihnen vorzunehmen”. „Das ist es, wo meiner Ansicht nach unser Schwerpunkt liegen sollte. Sie sind diejenigen Personen, welche die wirklich erhebliche Bedrohung darstellen“, so der Polizeipräsident weiter.

Therapie zunehmend wirksam

Wie Bailey erklärt, seien Therapien für Kinderporno-Konsumenten „zunehmend wirksam“. Auch wäre es effektiv, das Gerichtssystem von solchen Fällen zu befreien. „Jedes Mal, wenn ein Foto betrachtet wird, wird das Opfer abermals zum Opfer, und es gibt nichts Abstoßenderes. Aber wir müssen in der Lage sein, mit dem Ganzen fertig zu werden“, erklärt Bailey.

Monatlich 2.500 abgelehnte Therapiewünsche

Das gilt auch für die von Bailey vorgeschlagenen Möglichkeiten zur Rehabilitation. Wie Lisa Thornhill von der Lucy Faithfull-Stiftung berichtet, gebe es monatlich 3.300 Anrufe von Personen, die selbst eine Therapie wünschten. Die Stiftung könne allerdings monatlich nur 800 davon annehmen – 2.500 würden abgelehnt.

Die meisten Menschen, die solche Straftaten begingen, hätten durchaus eine gewisses Unrechtsempfinden, sagte Thornhill gegenüber BBC. „Wir appellieren an die mutige und verantwortungsbewusste Seite in der Seele jener Menschen, mit uns in Kontakt zu treten und damit aufzuhören, und nicht wieder damit anzufangen.“

https://www.youtube.com/watch?v=2HUaNE5VJ1g

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