Deutschland

Ramstein & Co reichen nicht mehr aus: US-Army sucht neue Stützpunkte in Deutschland

Ramstein & Co reichen nicht mehr aus: US-Army sucht neue Stützpunkte in Deutschland
US-Panzerfahrzeuge während der Verladung in Bremerhaven

Nach jüngsten Informationen inspiziert die US-Armee in der Lüneburger Heide Standorte für die Stationierung von bis zu 4.000 Soldaten, inklusive Familien. Der verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundesfraktion, Henning Otte, wirbt für Bergen als neuen “familienfreundlichen” Standort für die US-Army, zufällig auch sein Wahlkreis.

In einem Statement der US-Armee in Europa (USAEUR) heißt es dazu: „Es sind derzeit noch keine Entscheidungen gefallen. Aktuell befassen wir uns lediglich mit der gewissenhaften Planung.“ Neben Bad Fallingbostel und Bergen, die beide dicht an Bremerhaven liegen, gerieten auch andere deutsche Standorte ins Visier des US-Militärs.

https://www.youtube.com/watch?v=fT-99t4kWG4

Wenn es jedoch nach Henning Otte, dem verteidigungspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundesfraktion, ginge, sollten die US-Truppen in der Region Bergen ihre Zelte aufschlagen:

Ich setze mich dafür ein, insbesondere die Region um den NATO-Truppenübungsplatz Bergen in Betracht zu ziehen“, so Otte. Da es Überlegungen gibt, neben Bergen auch weitere Standorte zu prüfen, müssten die „Strategieüberlegungen konstruktiv“ begleitet werden, erklärt Henning Otte.

Derzeit verfügt das US-Militär über keine Standorte in dieser Region. Zudem sind die US-Truppen auf die Transportroute über Bremerhaven angewiesen. Seit der offiziellen Beendigung des Kalten Krieges wurde die Truppenstärke der US-Armee in Europa nach und nach reduziert. Aktuell sind noch zwei Brigaden in Europa stationiert. Eine Brigade des 2nd Cavalry Regiment befindet sich im deutschen Vilseck. Die 173rd Airborne Brigade ist im italienischen Vicenza stationiert. Noch vor fünf Jahren verfügte das US-Militär über vier Brigaden auf europäischem Boden. Eine Brigade verfügt über etwa 4.000 Mann.

Eine Bedrohung, die von Russland ausgehe, sei Grund für die Entwicklung. Carter Ham, pensionierter US-General und Vorsitzender der Association of the US-Army, erklärte bereits im vergangenen Jahr, dass die Streitkräfte die Verlegung einer dritten Brigade nach Europa deshalb wieder in Erwägung ziehen sollten:

„Die globale Sicherheitsarchitektur hat sich gewandelt. Die US-Armee kann nicht nur vorrangig auf amerikanischem Boden stationiert sein. Es ist nicht länger sicher, ob die USA über Möglichkeiten verfügt, im Fall einer aufkommenden Bedrohung, schnell genug Landstreitkräfte zu verlegen.“

Die Verlegung neuer Truppen nach Europa erfordert eine entsprechende Entscheidung des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte sich erst jüngst für eine Aufstockung des US-Militär-Budgets ausgesprochen. Noch im Januar war durch den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama eine Panzer- und Hubschrauberbrigade, die nicht unter NATO-Kommando steht, über Deutschland ins Baltikum und nach Polen verlegt worden.

Der Standort Bergen, samt anliegendem Truppenübungsplatz, wird seit dem Abzug der Briten derzeit von 100 niederländischen und 700 deutschen sowie 650 Zivilangestellten genutzt. Dazu erklärte Otte:

„Es ist gut, dass es mit der Stationierung des Panzerbataillons 414 als deutsch-niederländischem Herzstück gelungen ist, den Grundstein für eine militärische Nutzung der Liegenschaft zu legen.“

Derweil wirbt Otte mit den Vorzügen einer Stationierung von US-Truppen in der Region Bergen und verweist dabei auf die hervorragenden Wohn- und Lebensmöglichkeiten für die Familien der Soldaten.

https://www.youtube.com/watch?v=1F0ESSsiLcQ

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