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Gegen westlichen Finanzkrieg: Russland entwickelt Alternative zum SWIFT-System

Gegen westlichen Finanzkrieg: Russland entwickelt Alternative zum SWIFT-System

Wenn die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, kurz SWIFT, entscheiden sollte, Russland auszuschließen, wird das russische Bankensystem fortan geschützt und unabhängig überlebensfähig sein. Das teilte Russlands Zentralbankchefin Elvira Nabiullina unter Berufung auf die Entwicklung eines nationalen Finanztransaktionssystems mit.

„Es gibt Drohungen, dass wir vom SWIFT-System abgenabelt werden können. Wir haben die Arbeit an unserem eigenen Zahlungssystem erfolgreich abgeschlossen. Wenn etwas passiert, werden alle Operationen im SWIFT-Format problemlos weitergeführt. Wir schafften eine Alternative“, sagte Zentralbankchefin Nabiullina bei einer Sitzung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Mittwoch.

„Das »System der Übermittlung von Zahlungsverkehrs der Bank von Russland (SPFS)«, arbeitet auf der Basis des Informations- und Telekommunikation-Systems der Bank von Russland. Es wurde als alternativer Kanal der Kommunikation zwischen den Banken eingerichtet, mit dem Ziel, Dienstleistungen wie die Übertragung von E-Mails und Finanztransaktionen unterbrechungsfrei garantiert bereitzustellen, um Risiken, die die Sicherheit und die Vertraulichkeit bei der Übertragung von Finanznachrichten beeinträchtigen, auszuschließen“, so die Definition der »Bank von Russland«. Zentralbankchefin Nabiullina erläuterte bei einer Besprechung mit Präsident Putin:

„Es gab die Gefahr, dass wir vom SWIFT-System abgeschnitten werden. Daher haben wir unser Zahlungssystem weiterentwickelt. Und sollte das geschehen, werden dennoch alle Vorgänge im SWIFT-Format weiterlaufen. Wir haben ein SWIFT-Analog geschaffen und die Grundelemente der Finanzmarktstruktur, die fehlten, wurden installiert.“

Sie fügte hinzu, dass 90 Prozent aller Geldautomaten in Russland auf das landeseigene Zahlungssystem »МИР« (MIR) umgestellt sind oder werden. »MIR« ist eine russische Version von Visa und MasterCard. Dieses nationale Kreditkartensystem wird inzwischen von allen russischen Banken akzeptiert, wie Zentralbankchefin Nabiullina auf der Homepage der Zentralbank schreibt.

Im Frühjahr 2014 wurde das System aus der Taufe gehoben und ist seit Ende 2015 in Umlauf. Bis zum 15. Februar 2017 wurden 2,5 Millionen Karten in Umlauf gebracht, die von 80 Prozent der Geschäfte, die mit Kreditkarten arbeiten, akzeptiert werden. 98 Prozent der Bankautomaten akzeptieren »MIR« und online-shopping ist ebenfalls möglich. In den nächsten zwei Jahren wird das System im gesamten öffentlichen Dienst eingeführt und Rentner, Studenten und andere Zahlungsempfänger werden ebenfalls über »MIR« versorgt.

Noch hinzuzufügen ist, dass Präsident Putin am Schluss des Gespräches mit der Zentralbankchefin ihr vorgeschlagen hat, sich erneut in der DUMA um diesen Posten zu bewerben, da ihre offizielle Amtszeit in diesem Jahr abläuft.

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