Deutschland

Opfer von Sanktionen gegen Russland: Leipziger Stahlbau-Firma meldet Konkurs an

Opfer von Sanktionen gegen Russland: Leipziger Stahlbau-Firma meldet Konkurs an

Neue Sanktionen der USA gegen Russland zeigen erste Auswirkungen in der deutschen Industrie. Das 120 Jahre alte Stahlbauunternehmen IMO in Leipzig musste nun Insolvenz anmelden. Insgesamt 320 Angestellte verlieren voraussichtlich ihren Arbeitsplatz. Der Geschäftsführer prangert die Politik an, die Eingriffe in die Privatwirtschaft zulässt.

Wolfgang Topf, Geschäftsführer des Stahlbauunternehmens IMO in Leipzig sucht nach Investoren, um seine Firma zu retten. Die Schuld liegt seiner Meinung nach in der Politik. „Ich bin dagegen, weil die Wirtschaft nicht das ausbaden kann, was die Politik nicht bestimmt oder nicht zu Wege bringt“, sagte Topf gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk.

Die Geschäfte von IMO fußten auf dem Kraftwerksbau. Aber eine abgeänderte Ausrichtung der Politik hin zur Grünen Energie machte den Anfang der Misere. Für die Firma bot der Blick Richtung Osten nach Russland und Kasachstan neue Geschäftsmöglichkeiten. Diese aber wurden nun durch die Sanktionen zu Nichte gemacht.

Die Sanktionen gegen Russland wurden im Zuge der neuen Anti-Russland-Politik aus Washington erlassen. Begründet werden sie mit dem russischen Einsatz im Kampf gegen den Islamischen Staat, der amerikanischen Sicht zur Rolle Russlands in der Ukraine Krise sowie den nicht bestätigten Einmischungen der Russen in die US-Wahlen.

Russland befreite sich nach den US-Sanktionen aus der Abhängigkeit vom Dollar. Die EU hatte angekündigt, auf die Realisierung von US-Sanktionen, die der “America First Politik” entsprechen und reine Wirtschaftsinteressen darstellen, zu reagieren. Eine Reaktion mit Maßnahmen aus Brüssel blieb bisher aus.

Der Wirtschaftsboykott zielt insbesondere auf die Nordstream II ab, welcher Europa mit Energie aus Russland versorgt. Die Lieferungen mit Flüssiggas aus den USA zu ersetzen ist auch mit Sanktionen unrentabel. Preislich kann das Flüssiggas nicht mit der russischen Energie konkurrieren.

Der russische Gesandte bei der Europäischen Union, Wladimir Tschischow, wies darauf hin, dass den Amerikanern die logistischen Voraussetzungen fehlen, um liefern zu können, da die Terminals für den Export in den USA und den Import in Europa fehlen, die Ressourcen nur unzureichend für Europa sind.

IMO ist nicht die einzige Firma, die unter dem Sanktionen in Deutschland Schiffbruch erleiden wird. Viele an Nordstream II investierte Unternehmen taten dies auf eigenes Risiko. Am günstigen Wirtschaftsklima Russlands profitierten nicht zuletzt auch deutsche Mittelständler und Familienunternehmen.

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