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Papst Franziskus: Illegale Einwanderer sollten gleiche Rechte wie Einheimische haben

Papst Franziskus: Illegale Einwanderer sollten gleiche Rechte wie Einheimische haben
Papst Franziskus beim Selfie mit einem Illegalen

Die Situation „vieler Migranten und Flüchtlinge , die vor Kriegen, Verfolgungen, Naturkatastrophen und der Armut fliehen, stimme ihn traurig. Deswegen gibt Papst Franziskus in seiner „Botschaft zum 104. Welttag des Migranten und Flüchtlings 2018“ konkrete Vorschläge, wie Politik und Zivilgesellschaften der Ziel- und Herkunftsländer die Migration „humaner“ gestalten könnten.

Die Hauptbotschaft des Schreibens: Illegale Migranten sollten die gleichen Rechte wie Einheimische besitzen. Außerdem sollten sie sich nicht an die Kultur des Aufnahmelandes anpassen, sondern sie neu formen. Insbesondere die katholische Kirche spiele in diesem Prozess eine wichtige Rolle, denn „der Herr vertraut der mütterlichen Liebe der Kirche jeden Menschen an, der gezwungen ist, die eigene Heimat auf der Suche nach einer besseren Zukunft zu verlassen“, so der Pontifex.

Gemäß der vier Verben „aufnehmen, schützen, fördern und integrieren“ erklärt Franziskus, welche Maßnahmen wichtig sind, damit „wir alle lernen, den anderen, den Fremden zu lieben wie uns selbst“, so der Papst.

Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:

Migranten sollten die Möglichkeit bekommen, legal in ihr Zielland einzureisen. Dafür sollte „Visa zu humanitären Zwecken“ ausgestellt werden, so der Papst. Zusätzlich sollten „humanitäre Korridore“ errichtet werden, um Migranten die Einreise zu erleichtern. Als nächsten Punkt schlägt der Papst „befristete Sondervisa“ für Personen vor, die von den Konflikten in ihre Nachbarländer fliehen.

Migranten sollten außerdem nicht „kollektiv und willkürlich“ ausgewiesen werden. Das sollte vor allem dann keine Option sein, wenn die Abschiebung in Länder erfolge, „die die Achtung der Würde und der Grundrechte nicht gewährleisten können“.

Die menschliche Person spiele die zentrale Rolle, deswegen sollte die Sicherheit der Personen wichtiger sein als die Sicherheit des Landes. Das Grenzpersonal sollte entsprechend geschult werden.

Migranten sollten bereits beschützt werden, bevor sie ihre Heimat verlassen, um so gegen Schlepper vorzugehen, so der Papst. Dieser Schutz soll im Zielland weiter bestehen und wie folgt aussehen:

  • Migranten sollten konsularisch betreut werden,
  • ihnen sollte erlaubt sein, ihre Ausweispapiere immer mitzuführen,
  • sie sollten Zugang zur Justiz haben,
  • sie soltlen Bankkonten eröffnen dürfen,
  • sie sollten eine Grundsicherung erhalten.

Außerdem sollten sich Migranten im Aufnahmeland frei bewegen und arbeiten dürfen. Diejenigen, die in ihre Heimat zurückkehren, sollten bei der Eingliederung in Arbeitswelt und Gesellschaft unterstützt werden. Der Papst spricht dabei von „Reintegrationsprojekten“.

Bei minderjährigen illegalen Migranten sollte jede Form von Haft vermieden werden, meint der Papst. Sie sollten aber Zugang zur Primär- und Sekundärbildung erhalten. Wenn sie volljährig werden, sollten sie sich im Aufnahmeland aufhalten und eine weitere Ausbildung absolvieren dürfen. Kinder, die im Aufnahmeland geboren wurden, sollten automatische die Staatsangehörigkeit dieses Landes erhalten.

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