Deutschland

Christoph Hörstel und die Deutsche Mitte: Wie ein BND-Agent gutgläubige Bürger abzockt

Christoph Hörstel und die Deutsche Mitte: Wie ein BND-Agent gutgläubige Bürger abzockt
Christoph Hörstel, Bundesvorsitzender der Deutschen Mitte

Der ehemalige ARD-Journalist Christoph Hörstel, gibt sich seit geraumer Zeit regierungs- und sozialkritisch. Als Gründer und Bundesvorsitzender der Partei „Deutsche Mitte“ tritt er offensiv für eine ethische Politik ein und will bei der bevorstehenden Wahl als Abgeordneter in den Bundestag einziehen. Doch wer ist dieser Mann wirklich? Nur wenige Menschen wissen, dass Hörstel während seiner Zeit als Auslandskorrespondent auch über Jahre hinweg für den bundesdeutschen Auslandsgeheimdienst BND arbeitete. Unsere Recherche legt weitere Fakten offen und überführt Hörstel als das was er ist: Ein Hochstapler!

RT auf Deutsch – Wie Hörstel sich als Initiator einer Petition inszenierte

Im Jahre 2014 zeigte sich einmal mehr, dass Christoph Hörstel nichts weiter als ein Selbstdarsteller ist. Anlass für einen von Hörstels berühmten egoistischen Alleingängen war eine Petition, welche eine deutschsprachige Ausgabe des russischen Senders Russia Today (RT) forderte. Initiator war der in Russland geborene Blogger Wjatscheslaw Seewald. Seewald teilte am 22. Februar 2014 erstmals auf Facebook mit, dass er die entsprechende Petition starten wolle. Seewald ließ auch ein Logo von einem Grafiker für die Petition entwerfen. In einer Internetkonferenz am 13. März 2014 mit dem Blogger Freeman (Alles Schall und Rauch) sprach Seewald erstmals öffentlich über die Petition. Seewald initiierte dann für den 27. März 2014 eine Internetkonferenz zur Petition, wofür er reichlich Werbung machte und auch viele Personen anschrieb, von denen er glaubte, sie könnten ihm behilflich sein und mit ihrer Reichweite dazu beitragen, dass viele Menschen der Internetkonferenz beiwohnen würden.

Einer, den Seewald kontaktierte, war Christoph Hörstel. Am 30. März 2014 bat er Hörstel per Facebooknachricht um Unterstützung und Verbreitung des Links zur Internetkonferenz. Und dann witterte Hörstel seine Chance, sich selbst einmal mehr ins Rampenlicht zu rücken. Er veröffentlichte am 22. März 2014 einen Facebookbeitrag, in dem er die Petition als „historischen Schritt“ bezeichnete. Doch vom Initiator Seewald und der bevorstehenden Internetkonferenz konnten Hörstels Fans nichts in seinem Beitrag finden. Stattdessen stellte es Hörstel vielmehr so dar, als sei er selbst der Urheber dieser Petition. Er setzte sogar noch einen drauf, indem er behauptete, durch Liken und Teilen seines Facebookbeitrages könne man ein „wichtiges Signal nach Moskau“ senden. Der Gipfel seiner Dreistigkeit bestand darin, dass Hörstel auf seiner eigenen Internetseite eine Umfrage startete, ob es RT auf Deutsch geben solle oder nicht und auf Facebook behauptete, man könne mit seiner Abstimmung dort bereits rechtskräftig die Petition unterschreiben.

Seewald war zu diesem Zeitpunkt noch blauäugig und dachte, Hörstel sei ein guter Mensch, dem es um die Sache geht. Doch er sollte schnell eines Besseren belehrt werden. Per Facebooknachricht an Hörstels Frau bat Seewald am 22. März 2014 darum, doch den Link zur Internetkonferenz mit anzugeben, da er glaubte, Hörstel hätte dies schlicht vergessen. Da Hörstels Frau Seewald ausrichtete, er solle sich per E-Mail an Christoph Hörstel wenden, schrieb Seewald am 23. und am 24. März an Hörstel und bat auch hier nochmals um Einbindung des Links zur Internetkonferenz. Schlussendlich schrieb Hörstel am 28. März 2014 eine E-Mail an Seewald, in dem er dessen Webseite als „Zumutung“ und „Unverschämtheit“ bezeichnete. Weiterhin brachte er sein Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass Seewald annehme, Hörstel würde seine Seite auch noch verbreiten. Ein starkes Stück, was Hörstel sich an dieser Stelle leistete.

Doch es geht noch weiter. Hörstel fragte Seewald ganz dreist, ob nun die RT-Petition über dessen Webseite laufen solle. Dies ist natürlich völliger Schwachsinn, da man sich lediglich für die Internetkonferenz auf Seewalds Internetseite anmelden konnte. Die Petition selbst lief über OpenPetition, einen neutralen Dienst. Hörstel selbst inszenierte jedoch eine Umfrage auf seiner eigenen Internetseite und täusche tausende Leser, indem er behauptete, sie könnten dort rechtskräftig unterschreiben. Tatsächlich hatte Hörstel nichts weiter im Sinn, als die Klickzahlen auf seine schäbige Internetseite zu erhöhen. Und dafür stellte er sich als Initiator der Petition dar und belog fleißig seine Leser. Die von Seewald in Auftrag gegebene Grafik für die Petition nutzte Hörstel im Übrigen auch massig auf Facebook. Und zwar ohne nach Erlaubnis zu fragen. Er verletzte also obendrein noch das Urheberrecht. Aber um im Rampenlicht zu stehen und sich selbst zu inszenieren war Christopf Hörstel schon immer alles recht.

Hörstel lieh sich zehntausende Euro und zahlte sie nie zurück

Christoph Hörstel, der niemals müde wird, auf Facebook und anderenorts seine Leser um Spenden anzubetteln, setzte in der Vergangenheit auch mehrfach ganz andere Methoden der Kapitalbeschaffung ein. Ein Beispiel eines von Hörstel betrogenen Menschen ist der Blogger Freeman (Alles Schall und Rauch, bürgerlicher Name: Manfred Petritsch). Vor einigen Jahren kam Hörstel zu Petritsch in die Schweiz und bettelte ihn an, ihm Geld zu leihen. Hörstel lebte damals von Hartz IV und erzählte Petritsch, er brauche dringend Geld, um seine Frau und seine drei Kinder zu ernähren. Petritsch gewährte Hörstel daraufhin einen Notkredit in Höhe von 10.000 Euro und Hörstel unterschrieb einen entsprechenden Schuldschein. Er versprach, das Geld schnellstmöglich zurückzuzahlen. Sein bald erscheinendes neues Buch würde genügend Cash in die Kassen spülen, sodass die Rückzahlung kein Problem sein würde.

Als Petritsch nach einiger Zeit nichts von Hörstel gehört hatte, rief er ihn an, um sich nach der Rückzahlung des Kredites zu erkundigen. Hörstel jammerte, er hätte nicht die prognostizieren Gelder erhalten und bat Petritsch um Geduld. Petritsch machte dem Journalisten Hörstel jedoch einen fairen Vorschlag, mit dem Hörstel kein Geld brauchte, um den Kredit abzubezahlen. Hörstel wurde angeboten, für den Blog „Alles Schall und Rauch“ Artikel zu schreiben und somit seine Schulden abzuarbeiten. Doch überraschend für Petritsch lehnte Hörstel dieses Angebot einfach ab. Er machte keine Anstalten, in irgendeiner Art und Weise dafür Sorge zu tragen, seine Schulden zu begleichen. Stattdessen meldete Hörstel einfach Privatinsolvenz an und glaubte, damit alle Schulden los zu sein. Nicht nur Petritsch, sondern auch zahlreiche andere Kreditgeber Hörstels staunten nicht schlecht, als Hörstel mit seiner Privatinsolvenz zehntausende Euro an Schulden einfach loswerden wollte.

Dass Hörstel nicht nur große Kredite ab 5.000 Euro mitnahm, sondern einfach alles, was er bekommen konnte, zeigt der Fall eines gewissen Mathias Ebert. Dieser lieh Hörstel die Summe von 650 Euro, auf deren Rückzahlung er ebenfalls heute noch wartet. In einer persönlichen Nachricht an Hörstel Anfang 2013 brachte Ebert seinen Unmut und seine Enttäuschung über Hörstel zum Ausdruck. Auch Ebert bot Hörstel an, seine Schulden abzuarbeiten – Hörstel lehnte auch hier selbstredend ab. Christoph Hörstel veröffentlichte am 1. Februar 2013 die Nachricht Eberts samt Antwort bei Facebook. Wieder einmal verweist Hörstel feige auf seine Privatinsolvenz und schreibt unter anderem „Du weißt, dass ich Regeln unterworfen bin, die ausschließen, dass ich mit einzelnen Gläubigern Sondervereinbarungen treffe, die andere Gläubiger automatisch benachteiligen.“ So ein Pech aber auch für Mathias Ebert. Seine 650 Euro wird er wohl nie wiedersehen.

Hörstels falsches Spiel mit der „Deutschen Mitte“

Christoph Hörstel ist Bundesvorsitzender der Partei „Deutsche Mitte“. Im Kurzprogramm der Partei kann man lesen: „Die Deutsche Mitte steht für ethische Politik im Sinne der Bewahrung der Schöpfung: mit Herz, Augenmaß und Vernunft. Politik soll fragen: Was ist gut für alle? Für Deutschland, für Europa, für die Welt. Für Mensch und Natur. Für ein glückliches und erfolgreiches Miteinander aller in Frieden, Gerechtigkeit und fairem Interessenausgleich.“ Die Deutsche Mitte will also ethische Politik machen. Mancher Leser wird sich an dieser Stelle fragen, ob nicht vielleicht ein Bundesvorsitzender einer solchen Partei im Privatleben mit gutem Beispiel vorangehen sollte. Ist es ethisch richtig, sich zehntausende Euro zu leihen und sie nicht zurückzuzahlen? Ist es moralisch verwerflich, es sogar abzulehnen, seine Schulden abzuarbeiten? Ist es gerecht, mehrere gutgläubige Menschen um fünfstellige Eurobeträge zu bringen?

Als Bundesvorsitzender einer Kleinstpartei benötigt man natürlich auch ein standesgemäßes Gefährt. Deshalb fährt Christoph Hörstel, der offiziell von Hartz IV lebt, auch mit einem VW Phaeton durch die Gegend – bezahlt von den Parteimitgliedern der Deutschen Mitte. Da fragt man sich doch: Ist der Typ schon Kanzler? Viel schlimmer ist jedoch, dass er dreist behauptete, es handle sich nur um einen „mittelmäßig ausgestatteten Passat“ für 35.000 Euro. Als wäre das nicht schon übertrieben für den Vorstand einer Mikropartei, besorgte sich Hörstel in Wahrheit den bereits erwähnten VW Phaeton. Als W12 mit 6 Litern Hubraum und 450 PS (man muss ja auch vom Fleck kommen) hatte dieses Fahrzeug einen Neupreis von mindestens 98.600 Euro. Es ist allerdings nicht genau bekannt, wieviel die Deutsche Mitte schlussendlich für das Auto ausgegeben hat, das muss der Fairness halber gesagt werden. Bei einem Durchschnittsverbrauch von fast 15 Litern sollte man sich aber ebenfalls die Frage stellen, wie das mit ethischem und moralischem Handeln in Einklang zu bringen ist. Nachdem es zahlreiche Beschwerden wegen des ausufernden Geldverprassens Hörstels gegeben hatte und auch Parteimitglieder das Dienstauto ihres Vorsitzenden anprangerten, sah sich Hörstel gezwungen, den Wagen zu verkaufen. Doch nicht etwa, um sich ein kleineres Auto zuzulegen. Nein, Hörstel suchte im Juni 2017 nach einem Käufer, der den Phaeton im Anschluss an die Deutsche Mitte vermieten soll. Keine Spur von Reue, Hörstel will weiterhin in einer Luxuskarosse herumfahren.

Interessant ist auch die Satzung der Deutschen Mitte, die zum außerordentlichen Vorteil von Christoph Hörstel gestaltet wurde, wie man annehmen kann, wenn man die folgenden Zeilen liest. Hörstel ist Bundesvorsitzender der Partei. Der § 11 der Satzung regelt Ordnungsmaßnahmen. „Ordnungsmaßnahmen sind: 1. Verwarnung 2. Verweis 3. Enthebung von Parteiämtern 4. Aberkennung der Berechtigung zur Bekleidung von Parteiämtern auf Zeit mit einer Dauer ab zwei Jahren bis höchstens zum Ende der Mitgliedschaft“, kann man dort lesen. Soweit so gut. Doch was wäre, wenn etwa der Bundesvorsitzende sich derart negativ verhält, dass er für sein Amt nicht mehr tragbar ist und diesem enthoben werden müsste? Die Antwort finden wir direkt im Absatz 3: „Für die Mitglieder eines Landesvorstands ist ausschließlich der Landesvorstand oder der Bundesvorstand zuständig; für Mitglieder des Bundesvorstands ist einzig und allein der Bundesvorstand zuständig.“ Sehr interessant. Ein Christoph Hörstel als oberster Führer der Deutschen Mitte ist also selbst zuständig, wenn es ihm wegen Verstößen gegen Statut, Grundsatzprogramm usw. an den Kragen gehen soll. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Doch es geht noch weiter. Wer Parteimitglied bei Hörstel werden will, der erfährt folgendes über seine finanziellen Pflichten: „Der reguläre Mindestmitgliedsbeitrag beträgt 200 Euro pro Jahr für Berufstätige, 50 Euro pro Jahr für Nichtberufstätige oder 20 Euro für Parteimitglieder in finanzieller Notlage.“ Doch das war nicht immer so. Noch vor kurzer Zeit beliefen sich die Mitgliedsbeiträge auf 120 Euro, 30 Euro und 5 Euro. Für Hörstel war das offenbar zu wenig und so erhöhte er die Mitgliedsbeiträge einfach im Alleingang und ohne satzungsmäßigen Beschluss. Ein starkes Stück. Im parteieigenen Forum der Deutschen Mitte fragten einige Mitglieder kritisch nach – und wurden von Hörstel zensiert. Kritische Fragen sind beim Führer der Deutschen Mitte nicht erwünscht. Rechenschafts- und Finanzberichte werden fortlaufend versprochen – gesehen indes, hat sie noch kein Parteimitglied. Ist das Ethik in der Politik? Wohl kaum!

Dass Hörstel der alleinige Führer und Bestimmer in der Partei sein will, daran ließ er zu Beginn dieses Jahres keinen Zweifel. Im Januar 2017 gründete sich der Landesverband Sachsen. Von da an wurde mit Hochdruck am Aufbau der Parteistruktur gearbeitet, Kontakte landesweit und darüber hinaus geknüpft, unzählige Stunden Entwicklungsarbeit geleistet, Strategien entwickelt, wöchentlich direkt auf der Straße Kontakt mit den Menschen gefunden. Ein Stammtisch nach dem Anderen gründete sich darauf hin. Die Mitgliedszahlen wuchsen. Die Sachsen entwickelten sogar eine Wahlstrategie und wollten Hörstel direkt in den Bundestag bringen. Sie arbeiteten sehr eigenständig – zu eigenständig für Hörstel. Denn diesem gefiel das eifrige Treiben der Sachsen gar nicht. Er verbot den Sachsen, ihre Strategie weiter zu verfolgen und manifestierte seinen alleinigen Machtanspruch in der Partei mit der Entlassung des Landesvorsitzenden am 24. März 2017. Eigentlich sollte man froh sein, wenn es aktive Kräfte in einer Partei gibt, die die Partei nach vorn bringen wollen und nicht großartig angeleitet werden müssen. Nicht so bei Hörstel. Wer sich seinem Diktat nicht beugt, der fliegt raus.

Regierungsberater, BND-Agent und Jude?

Christoph Hörstel weist gern darauf hin, er sei in der Vergangenheit Regierungsberater gewesen. Dahingehend ist seine Selbstdarstellung auf der Internetseite der Deutschen Mitte durchaus verwirrend. Er schreibt, er sei seit 1985 „in Afghanistan und Pakistan unterwegs, wo er auch als Regierungsberater tätig war.“ Gleichzeitig will er ab 1999 bei Siemens gearbeitet und erst 2001 seine sog. „Regierungs- und Unternehmensberatung“ gegründet haben. Interessant ist auch die Information eines Lesers, der Hörstel einmal via Facebooknachricht gefragt hat, für welche Regierung er denn beratend gearbeitet habe. Hörstel antwortete nicht und blockierte den Nutzer stattdessen. Hat er etwas zu verheimlichen?

Erwiesen jedenfalls ist, dass Hörstel BND-Agent war – oder noch ist? Man sagt ja: Einmal bei der Firma, immer bei der Firma. Der Deutschlandfunk jedenfalls schrieb am 11. Februar 2008: „Den Einsatz der Bundeswehr in die politische Großwetterlage einzuordnen, das versucht Christoph Hörstel. Der Autor kennt Afghanistan seit 24 Jahren, seit Mitte der 80er also. Er war vor Ort als ARD-Journalist, als BND-Agent sowie Augenzeuge beim Widerstand der Mujaheddin gegen die Sowjets, an der Seite von Gulbuddin Hekmatyar.“ Könnte es sein, dass der BND-Agent Hörstel beauftragt wurde, die Deutsche Mitte zu gründen, um Protest aufzusaugen und Menschen, die politisch etwas verändern wollen, zu bündeln und deren Macht einfach verpuffen zu lassen? Es wäre jedenfalls genau im Stil des BRD-Regimes. Ein aufschlussreiches Erlebnis mit dem BND-Agenten Hörstel hatte auch Manfred Petritsch (Freeman vom Blog „Alles Schall und Rauch“). Wir dokumentieren dessen Bericht nachfolgend im vollen Wortlaut:

„Ein guter Freund von mir ist der ehemalige Botschafter des Iran in der Schweiz. Jetzt ist er zurück nach Teheran, aber als er in Bern residierte hat mich Hörstel immer wieder mit seiner Bitte genervt, ich soll ihn doch beim Botschafter die Tür öffnen, er würde gerne mit ihm was besprechen. Ich fragte meinen Freund den Botschafter und er sagte, ja, aber nur wenn ich ihn bringe. Also kam Hörstel zu mir in die Zentralschweiz und wir fuhren mit meinem Auto nach Bern. Ich stellte ihn den Botschafter vor, der uns sehr nett in seiner Residenz bewirtet hat.

Ich kann mich jetzt nicht mehr erinnern was Hörstel von ihm wollte, eine Verbindung zur iranischen Regierung herstellen oder ähnlichem, und nach ca. 2 Stunden war das Gespräch zu Ende. Als wir aufstanden, um uns zu verabschieden, platze Hörstel plötzlich mit einer Bettelei heraus. Er fragte den Botschafter, ob er ihm nicht die Reisekosten von 200 Euro erstatten könnte, die Anreise von Deutschland in die Schweiz. Ich war völlig perplex darüber und intervenierte sofort, “nein, nein, das übernehme ich.” Es war mir so was von peinlich, wie sich Hörstel damit daneben benommen hat und wie er mich damit kompromittierte.

Der Botschafter blieb ganz ruhig, ging raus und holte 200 Euro in Bar. Er übergab das Geld an Hörstel, trotz meines Protest. Ich war innerlich wütend, was sich Hörstel damit erlaubt hatte. Keinen Anstand und keine Manieren. Wie kann man eine hochrangige Person eines Staates, den Botschafter des Iran, den er durch mich gerade erst kennen gelernt hat, um Geld anbetteln? Auf der Fahrt zurück habe ich ihm das auch gesagt und gefragt, “sag mal, hast du sie nicht mehr alle? Was fällt dir ein den Botschafter zu fragen, ob er dir Geld geben kann?” Es war Hörstels Wunsch in die Schweiz zu kommen und den Botschafter zu treffen und dann will er von ihm Geld für die Anreise? Nicht zu fassen diese Unverschämtheit, aber das zeigt genau seinen schlechten Charakter.

Ich habe mich beim Botschafter danach in aller Form entschuldigt, dass ich so eine unmögliche Person ihm vorgestellt habe. Es war mir wieder eine Lehre, wie die Beziehungen die ich habe ausgenutzt werden und wie man durch so einen egoistischen Rüpel kompromittiert wird. Jedenfalls, um auf das Thema zu kommen, ich fragte dann meinen Freund den Botschafter später, ob eine Beziehung zu Hörstel hergestellt wurde. Er sagte: Nein, denn der Iran würde mit Leuten, die mit westlichen Geheimdiensten gearbeitet hätten, ganz sicher nichts zu tun haben wollen. Für den offiziellen Iran ist Hörstel eine “persona non grata”.“

Ein ebenfalls interessanter Fakt über Hörstel wurde von ihm selbst geliefert. Im Jahre 2008 schrieb er einen Brief an den Botschafter Israels, in dem er erwähnt, er habe einen jüdischen Verwandtschaftsanteil und habe sich bereits in der Jugend dazu bereit erklärt, Israel „im Notfall mit der Waffe in der Hand zu verteidigen“ und er habe sogar andere ebenfalls dazu aufgefordert. Der Verdacht liegt also nahe, dass Hörstel Jude ist und auch deshalb nicht ernsthaft an der Politik in der BRD etwas ändern will.

Wendehals Hörstel – Erst gegen Russland, jetzt für Russland

Eine aufschlussreiche Rezensionsnotiz über Hörstels Afghanistan-Buch von 2007 lässt uns ebenfalls aufhorchen. Dort heißt es: „Über Christoph R. Hörstels Afghanistan-Buch, in dem der Autor so etwas wie einen “Friedensplan” für Afghanistan aufstellt, hat sich Peter Münch sehr geärgert. Hörstel ist seit den 80er Jahren viel durch Afghanistan gereist, kennt sich in dem Land also aus, räumt der Rezensent ein. Dass er dabei aber mit Vorliebe den paschtunischen Warlord Gulbuddin Hekmatyar begleitet hat, dem man nicht nur Säureangriffe auf unverschleierte Kabuler Frauen nachsagt, sondern dessen Truppen auch am Bürgerkrieg, der die Stadt zerstört hat, maßgeblich beteiligt waren, erregt fassungsloses Unverständnis beim Rezensenten, der kritische Distanz hier vergeblich gesucht hat. So weiß er offenbar kaum, worüber er sich mehr aufregen soll: die Vermessenheit von Hörstel, der allen Ernstes glaubt, eine Lösung für das Afghanistan-Problem zu haben, oder die parteiliche Blickrichtung, die sich ausgerechnet im als “fanatisch und brutal” verrufenen Hekmatyar ihren Gewährsmann sucht.“

Hörstel hat also mit radikal-islamischen Terroristen zusammengearbeitet, die gegen die Sowjetunion kämpften und russische Soldaten töteten. Doch seit einiger Zeit macht er einen auf Russlandfreund (siehe zum Beispiel auch RT-Petition) und verurteilt den Terror. Das ist es wohl, was man einen Wendehals nennt. Wenn es zum eigenen Vorteil ist, dient man sich immer wieder anderen Leuten an. Hörstel scheint es gut zu beherrschen, sich zu verstellen und wie eine Fahne im Wind zu drehen. Da wäre er ja unter den ganzen anderen BRD-Politbonzen gut aufgehoben. Das Lügen und Übervorteilen beherrscht er ja schon ganz gut.

Hörstel – Ein verurteilter Betrüger

Im Jahre 2012 wurde Christoph Hörstel vom Landgericht Potsdam rechtskräftig als Betrüger verurteilt. Er behauptet, dies sei aufgrund einer zu spät gezahlten Rechnung passiert und die Anklage sei erlogen gewesen. Erlogen war allenfalls seine Ausrede, als er im Jahre 2016 wegen Unterschlagung angeklagt wurde. Am 31. Juli 2015 hatte Hörstel beim Einkaufen eine Brieftasche gefunden, welche er sogleich einsteckte und schleunigst das Geschäft verließ. Er nahm sodann das Bargeld (ca. 70 bis 80 Euro) heraus und sendete die Geldbörse per Post an den Eigentümer. So die Überzeugung der Staatsanwaltschaft.

Hörstel versuchte sich mit einer abenteuerlichen Geschichte aus der Sache herauszureden. Er habe seine Einkäufe in den Kofferraum gepackt und die Geldbörse dann aufs Autodach gelegt. Warum er sie nicht auch in den Kofferraum legte, ist unklar. Jedenfalls sei er dann losgefahren, während die Brieftasche noch auf dem Dach lag. Sie muss dann nach Hörstel heruntergefallen sein und als Hörstel schon ein Stück gefahren war, sei ihm dann die Brieftasche wieder in den Sinn gekommen. Er kehrte dann zu seinem Parkplatz zurück und fand die Brieftasche etwas entfernt davon, doch Geld sei keines darin gewesen, was er jedoch erst spät abends bemerkte. Und dann sendete der ehrliche Finder Hörstel die Brieftasche an den Eigentümer zurück – so seine abenteuerliche Geschichte. Es muss also nach Hörstel einen Dritten gegeben haben, der das Geld entwendete, er selbst kann es nicht gewesen sein. Schließlich setzt er sich für ethische Politik ein. 70 bis 80 Euro unterschlagen, aber Ethik in die Politik bringen wollen. Selten so gelacht.

Ist die Deutsche Mitte wählbar?

Dies alles ist vermutlich gerade einmal die Spitze des Eisbergs. Die Frage, ob man am 24. September die Deutsche Mitte als Alternative wählen sollte, können wir jedenfalls mit NEIN beantworten. Aufgrund aller bisher bekannten Fakten, wäre es eigentlich legitim noch viel deutlicher vor Christoph Hörstel warnen. Damit wäre den meistens der rund 3.000 Parteimitglieder, die im Gegensatz zu ihrem Bundesvorsitzenden ehrliche Absichten verfolgen, allerdings auch nicht geholfen. Der Verdacht, dass die Deutsche Mitte primär eigentlich den Zweck erfüllt, ihrem Gründer und Vorsitzenden Christoph Hörstel, trotz Hartz-IV einen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil zu ermöglichen, scheint sich immer mehr zu bestätigen. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Mitglieder noch rechtzeitig bemerken, welch  üblen Taschenspieler sie da aufgesessen sind.

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