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Zur besten Sendezeit: Die ARD tagesthemen hetzen ganz offen zum Krieg gegen Nordkorea

Zur besten Sendezeit: Die ARD tagesthemen hetzen ganz offen zum Krieg gegen Nordkorea
ARD-Propaganda-Nutte Caren Miosga

ARD und ZDF dienen – exakt so, wie es Noam Chomsky in seinem Propagandamodell für die Massenmedien beschrieben hat – innenpolitisch zur Herstellung von Konsens (aktuelle Stichwort: Flüchtlingskrise, AFD, etc.) und außenpolitisch als Instrumente, mit denen Feindbilder kreiert und – wenn von den Mächtigen gewünscht – Kriege vorbereitet und durchgeführt werden. Ein besonders prägnantes und perfides Beispiel unverhohlener Kriegshetze präsentierte die transatlantische Propaganda-Nutte Caren Miosga am 27. August in den ARD tagesthemen.

Zur besten Sendezeit: Die ARD tagesthemen hetzen ganz offen zum Krieg gegen Nordkorea
27.08.2017: Die ARD tagesthemen verbreiten offene Kriegshetze gegen Nordkorea

Wir haben hier in den vergangenen vier Jahren eine überwältigende Zahl von Beispielen dokumentiert, die zeigen, dass Chomskys und Hermans Thesen, die sie mit Blick auf die USA formulierten, nahtlos auf Deutschland übertragen werden können. Es gibt kaum eine Ausgabe der sogenannten „Nachrichten“ in den „Öffentlich-Rechtlichen“, in denen diese Propaganda, die manchmal subtil, meistens aber sehr plump daherkommt, nicht nachzuweisen wäre. Ein besonders prägnantes und perfides Beispiel ganz unverhohlener Kriegshetze sendeten die ARD tagesthemen am 27. August 2017.

Wer seine Medienkompetenz und Sensibilität für diese Form der Propaganda testen möchte, schaue sich zunächst den Beitrag komplett an und bilde sich vor dem Weiterlesen eine eigene Meinung, mit welchen Methoden die ARD die Zuschauer manipuliert, um im besten Fall deren Zustimmung, mindestens aber deren Ignoranz/Akzeptanz für einen weiteren Massenmord auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen.

Schon auf den ersten Blick beginnt die Stimmungsmache locker-humorig mit einem beinahe surreal wirkenden Hintergrundbild, das den Staatsführer und seine kommandierenden Militärs in slapstickartigen Posen bei einem Raketentest zeigt. Die Auswahl des Fotos ist selbstverständlich nicht dem Zufall überlassen und die ARD-Redaktion würde es nicht wagen, ein ähnliches Foto von Ursula von der Leyen mit NATO-Militärs zu veröffentlichen, wenn sie ein solches auf den Tisch bekäme. (Es sei denn, von der Leyen wäre in Ungnade gefallen und müsste aus dem Amt entfernt werden.)

Wer die simple Bildanalyse bereits für überzogen hält, der sei daran erinnert, dass von der Leyen selbst sehr genau um die Macht der Bilder weiß, in Afghanistan partout nicht in der Nähe von Waffen abgelichtet werden wollte und dass ARD und ZDF den vier Tage dauernden Besuch der Kriegsministerin bei saudischen Freunden im vergangenen Dezember und die dabei vereinbarten militärischen Kooperationen der saudischen Terrorunterstützer und Jemenkrieger mit der Bundeswehr, in den sogenannten Nachrichten komplett unterdrückt hatten.

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Bilder aus dem Dezember, die ARD- und ZDF-Zuschauer nicht sehen sollen! (Quelle)

Das gezielte Lächerlichmachen der Nordkoreaner ist – neben der Dämonisierung als vermeintliche „Bedrohung für die freie Welt“ – Teil der Entmenschlichung und ein unabdingbarer Bestandteil der Förderung der Kriegsbereitschaft in der westlichen Öffentlichkeit. Den Teil der Dämonisierung übernimmt Caren Miosga, wenn sie nun einmal mehr die Lüge von den „Provokationen“ des „Regimes“ und seines „Diktators“ in die Köpfe der Zuschauer hämmert.

Caren Miosga: „Eine Provokation aus Pjöngyang kommt nie aus heiterem Himmel. Man kann sie quasi vorhersagen. Denn alle Sanktionen und Warnungen scheinen das isolierte Regime nur noch mehr anzustacheln. Und so hat Diktator Kim Jong-Un gestern drei Kurzstreckenraketen aufsteigen lassen und den Konflikt mit den USA weiter befeuert. US-Außenminister Tillerson droht daraufhin nicht – wie zuletzt Donal Trump – mit Feuer und Zorn, sondern er strebt eine friedliche Lösung an.“

Das Narrativ von der „Provokation“ ist eine Erfindung der transatlantischen Propaganda. Wer so einen Unsinn glaubt, der stelle sich vor, Nordkoreas Medien würden abends in den Nachrichten verkünden, man habe gerade wieder eine Rakete gestartet, um die USA, Südkorea, Japan und weitere westliche Staaten zu einem Krieg „zu provozieren“. Das ist natürlich vollkommen absurder Unsinn, der aber der westlichen Öffentlichkeit aus zwei Gründen eingetrichtert wird.

Der erste Grund ist, dass man die wahren Gründe für Nordkoreas Raketenprogramm – die man sicherlich auch in den dortigen Staatsmedien wiederfinden wird – so weit wie möglich aus der öffentlichen Wahrnehmung heraushalten will. Diese wahren Gründe liegen in den verbrecherischen Kriegen des Westen gegen den Irak, Afghanistan, Libyen oder auch Syrien.

Miosgas realitätsverdrehende Lüge von der nordkoreanischen „Provokation“ soll die Wahrheit, dass Nordkorea (berechtigte) Angst vor einem Überfall des Westens hat, aus der Welt verschwinden lassen und – das ist der zweite Grund – gleichzeitig in einer kompletten Verdrehung der Tatsachen, das von einer militärischen Übermacht des Westens bedrohte Land, als einen unberechenbaren Aggressor darstellen, gegen den man eben „zur Not“ auch militärisch vorgehen muss. Auf diese Weise vorbereitet, wird den Zuschauern nun eine volle Breitseite Kriegshetze präsentiert, die auf der irrwitzigen Behauptung beruht, das erbarmungswürdige Nordkorea plane, den Westen zu attackieren.

Caren Miosga: „Dass Kim seine Raketen eines Tages aber nicht mehr nur testet, sondern ernst machen könnte mit einem Krieg , dass befürchtet nicht nur eine Frau, die es geschafft hat, der Nordkoreanischen Diktatur zu entfliehen. Aus Washington berichtet Jan Philipp Burgard.

Auch diese kriegshetzerische Lüge Miosgas (das avisierte Opfer – in diesem Fall Nordkorea – wird als Bedrohung dargestellt) kennen wir bereits aus der Vorbereitung des völkerrechtswidrigen Irakkriegs 2003 (das Land sei eine Bedrohung wegen seiner Massenvernichtungswaffen und seiner Unterstützung für Terroristen) oder von den nicht minder absurden Behauptungen transatlantischer Propaganda in ARD und ZDF, der „US-Raketenschild“ in Europa diene der Abwehr „iranischer“ Raketen.



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Im Mittelpunkt des nun folgenden Machwerks unverhohlener Kriegspropaganda steht eine Protagonistin, die – aus Nordkorea stammend – vom politischen Establishment in den USA benutzt wird, um die militärisch-wirtschaftlich-geopolitischen Ziele des US-Imperiums in Asien voranzutreiben. Jinhye Jo wird von ARD-Kriegshetzer Jan Philipp Burgard wie eine Bauchrednerpuppe eingesetzt, um die gewünschte Botschaft, die er aus verständlichen Gründen nicht selbst aufsagen kann: „Nordkorea ist gefährlich. Wir müssen Krieg gegen Nordkorea führen“, in die Kamera sprechen zu lassen.

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Jinhye Jo konnte bereits 2012 vor einem US-Kongressausschuss ihre Geschichte erzählen, um in den USA Stimmung gegen China und Nordkorea zu machen.

Jan Philipp Burgard: „Sie ist davon überzeugt, dass Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un die USA mit einer Atomrakete angreifen will.“

Jinhye Jo: „Er ist jung und denkt nicht genug nach. Eines Tages, wenn er betrunken ist oder verrückt wird, wird er etwas tun.“

Jan Philipp Burgard: „Waffen seien die einzige Sprache, die Kim Jong-Un verstehe, glaubt hingegen Jinhye Jo. Sie besucht in Washington das Denkmal für den Koreakrieg. Einen neuen Krieg hält sie für unausweichlich und Trump für den geeigneten Präsidenten, um ihn zu führen.“

Jinhye Jo: „Er ist der Richtige, um etwas gegen Nordkorea zu unternehmen. Und wenn er das tut, und Kim Jong-Un Angst macht, dann werde ich ihn lieben.“

Die Parallelen zur Brutkastenlüge, mit der die USA 1990 ihren ersten Krieg gegen den Irak, nach dessen Einmarsch in Kuwait, vorbereiteten, sind augenfällig. Auch hier ist es eine willige „Zeugin“, die im Sinne bellizistischer Kräfte in den USA mit ihren Aussagen Stimmung für einen Krieg macht. Dabei ist – und das ist vor allem mit Blick auf die „Brutkastenlüge“ besonders wichtig – der Inhalt und Wahrheitsgehalt der Aussagen weitestgehend irrelevant.



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Im Allgemeinen beschränkt sich die pazifistisch und völkerrechtlich begründete Kritik an diesen mit Propaganda vorbereiteten Kriegen daran, dass es sich um Lügen gehandelt hat, mit denen die USA ihre Verbrechen vorbereitet haben. Bei genauerer Betrachtung muss man sich allerdings fragen, ob die Kriege denn gerechtfertigt gewesen wären, wenn die unterstellten Verbrechen (Babys aus Brutkästen) tatsächlich begangen worden wären oder herbeifantasierte Bedrohungen tatsächlich bestanden hätten. Hätte man nach 2003 tatsächlich Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden, dann wäre doch ganz offensichtlich der Überfall auf das Land in keinster Weise legitimer oder die Folgen des Krieges weniger verheerend gewesen.

Diese ganz unverhohlene und einen weiteren millionenfachen Massenmord vorbereitende Kriegshetze der ARD verdreht nicht nur einmal mehr Täter und Opfer, indem ein – vielleicht sogar durchaus schlimmes – Einzelschicksal instrumentalisiert wird, sie blendet auch die verheerenden historischen Hintergründe des ersten Koreakriegs nahezu komplett aus. Während dieses Krieges wurden nicht nur Millionen Nordkoreaner, 20-30% der Bevölkerung, umgebracht, sondern das Land mit einer Bombenlast umgepflügt, die eine nahezu vollständige Kraterlandschaft hinterließ.

Das Mitleid der ARD und ihrer kriegshetzenden Bauchrednerin beschränkt sich auf die vergleichsweise geringe Zahl toter US-Soldaten, denen mit einem Heldenmal in Washington gehuldigt wird. Dass das Ergebnis des ersten Koreakrieges der heutige Status Quo ist, sei nur als eine Randnotiz angemerkt. Wer glaubt, ein weiterer Krieg würde auch nur einem einzigen Koreaner – geschweige denn dem geteilten Land – eine Wende zum Besseren bringen, der muss schon eine Portion Realitätsverleugnung mitbringen, wie man sie nur von Menschen kennt, die sich ausschließlich in tagesschau und tagesthemen „informieren“.

Zuguterletzt, ohne dieses Machwerk bis ins letzte Detail seziert zu haben, was angesichts der Plumpheit auch kaum nötig ist, muss man vor allem noch herausstellen, dass auch in diesem Beitrag von Jan Philipp Burgard sämtliche Fakten, die eine durchaus simple und greifbare Lösung des Konflikts in die öffentliche Aufmerksamkeit gebracht hätten, von der ARD gezielt ausgeblendet werden. Nur einen Tag zuvor hatten wir an dieser Stelle bereits darauf hingewiesen, dass Nordkorea durchaus bereit ist, über Atomwaffen und Langstreckenraketen zu verhandeln und gegebenenfalls auch auf diese zu verzichten, wenn die USA ihre ständigen Drohungen gegen das Land beenden und von ihren Regime-Change-Plänen in vertraglich abgesicherter Form Abstand nehmen würden.

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