Deutschland

Uschi’s Trümmertruppe: Soldaten der Bundeswehr ziehen mit Besenstielen ins Manöver

Uschi’s Trümmertruppe: Soldaten der Bundeswehr ziehen mit Besenstielen ins Manöver
Wehrdienstleistende bei einer Übung.

Die desaströse Materiallage der Bundeswehr ist seit Monaten öffentlich bekannt. Doch immer wenn man denkt, es kann nicht noch schlimmer kommen, wird wieder ein neuer Skandal öffentlich. Eine Lachnummer jagt die nächste und man könnte meinen, man befinde sich in einer Comedy-Sendung.

von Günther Strauß

Die Tatsache, dass deutsche Kasernen an Wochenenden nahezu leer sind und jeder Aggressor mit einem Angriff auf die BRD einfach nur abwarten müsste, bis die Soldaten abgerückt und auf dem Heimweg sind, ist allgemein bekannt und in höchstem Maße blamabel. Von Verteidigungsarmee kann also nicht im Ansatz die Rede sein. Lieber begibt man sich ohnehin – größtenteils völkerrechtswidrig – auf Kriegseinsätze im Ausland. Und die Befehlshaber wurden und werden dafür nie zur Verantwortung gezogen.

Doch noch viel erbärmlicher ist die Ausrüstung der Truppe. Während genug Geld da ist, um Israel mit deutschen U-Booten zu beschenken, ist für die eigenen Leute nichts übrig. Beim Nachtsichtgerät Lucie gibt es zum Beispiel ein „Fehl von 76 Prozent“, bei den Waffen P8 fehlen „41 Prozent“ und beim Maschinengewehr MG3 „31 Prozent“. Dies geht aus einem internen Bericht eines Inspizienten der Bundeswehr hervor. Besonders prekär: Für das Gefechtsfahrzeug GTK Boxer ist die vorgesehene Bewaffnung sogar zu „100 Prozent“ nicht vorhanden.

Ein brisanter Vorfall bei einer multinationalen Nato-Übung „Noble Ledger“ in Norwegen sollte deswegen wohl verschwiegen werden. In dem internen Bundeswehr-Bericht wird geschildert, dass während der Übung in Norwegen „das Rohr an der Waffenanlage des GTK Boxer mit einem schwarz angestrichenen Besenstiel simuliert wurde, da keine Rohre für die Waffenanlage verfügbar waren“. Wird die Bundeswehr also in einem echten Kriegseinsatz auch mit Besenstielen ins Feld ziehen? Es klingt wie ein schlechter Scherz, doch die Unterversorgung der Truppe ist traurige Realität.

Obwohl kein Geld für die ordnungsgemäße Bewaffnung von Gefechtsfahrzeugen vorhanden ist, wird umso mehr in die Entwicklung, etwa von Panzern, gesteckt. Beim Schützenpanzer „Puma“ wurde in diesem Kontext der Grenzwert für die Schussgasbelastung im Fahrgastraum überprüft und angepasst, damit eine drohende „Fruchtwasserschädigung bei der weiblichen Puma-Besatzung“ ausgeschlossen ist. Sie haben richtig gelesen, für derartige Zwecke werden Millionenbeträge ausgegeben. Weil vermehrt auch Frauen an die Front geschickt werden sollen, um zweifelhafte Interessen Washingtons durchzusetzen, müssen heute entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.

Der „Puma“ sollte ursprünglich den seit 1971 bei der Bundeswehr eingesetzten Panzer „Marder“ ablösen. 7 Millionen Euro wurden dafür pro neu gebauten Panzer veranschlagt. Doch ein Mangel jagte den nächsten und die Kosten stiegen ins Unermessliche. So existierte wahrhaft eine Mängelliste mit rund 1.000 Positionen, die etliche Schwachstellen bei Elektronik und Stabilität markierte.

Richtig teuer wurde es, als Tester der Bundeswehr monierten, dass die Schwarzweißmonitore im Innenraum des Puma zu ungenaue Bildwiedergaben für die Panzerbesatzung lieferten. Die daraus resultierende Umrüstung auf Farbbildschirme, die die Militärs prompt in Auftrag gaben, zog wiederum beträchtliche Mehrkosten nach sich. Der Systempreis, der Kosten für Bewaffnung und Zusatzausrüstung einschließt, stieg in diesem Zuge um annähernd 50 % auf mehr als 10 Millionen Euro.

Bei der Entwicklung neuer Drohnen für die Bundeswehr wurde dagegen einmal mehr der Sparmodus aktiviert. Wie sich herausstellte, sind unsere Drohnen nicht wirklich wintertauglich, denn sie halten nur einer Temperatur bis Minus 19 Grad stand, danach frieren sie ein und fallen vom Himmel. Für Einsätze im Winter, etwa in der Ukraine, sind deutsche Drohen somit nicht geeignet. Ein klassischer Fall einer Fehlkonstruktion, die den Steuerzahler trotzdem Millionen kostete.

Nicht nur bei Panzern und Drohnen gibt es Mangelerscheinungen bei der Bundeswehr. Nein, es fehlt sogar an grundlegenden Utensilien wie Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelten. Wie aus einem Papier aus dem Verteidigungsministerium hervorgeht, das der „Rheinischen Post“ vorliegt, „weist das Heer bis mindestens 2021 eine Fähigkeitslücke auf”. Im Folgenden wird darauf verwiesen, dass für den Zeitraum 2018 bis 2020 ein Bedarf von 10.282 “Unterbringungseinheiten” gefordert sei, dafür aber nur 2.500 zur Verfügung stünden, die zudem für diesen Zweck gar nicht geeignet seien. Auch im Bereich der Schutzwesten und Winterbekleidung sei eine gesicherte Deckung der Anforderungen “nicht möglich”, da eine “Ausstattungslücke” vorliege.

Was das konkret heißt, dürfte vielen gar nicht bewusst sein: Wenn die Bundeswehr nämlich für einen Einsatz im Rahmen der Nato-Speerspitze angefordert wird, sind aktuell nicht für alle Soldaten genügend Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte vorhanden. Dabei sollen 5.000 Soldaten eigentlich ständig in höchster Bereitschaft gehalten werden, um als “Very High Readiness Joint Task Force“ (VJTF) innerhalb von 48 bis 72 Stunden an jedem Ort einsatzbereit sein, an dem sie benötigt werden. 2019 soll Deutschland sogar die Führung übernehmen. Mit einer derart schlecht ausgerüsteten Truppe ist das nichts weiter als ein schlechter Scherz.

Heute ist jeder Online-Militär-Shop besser ausgerüstet als Von der Leyens‘s Gurken-Truppe selbst. Alle Welt lacht über das BRD-Militär und wir müssen mit unseren Steuergeldern diesen kranken Wahnsinn auch noch finanzieren. Sollte es wirklich einmal zu einer echten militärischen Auseinandersetzung kommen, bei der die Bundeswehr komplett eingesetzt werden muss, dann sollten die Soldatinnen und Soldaten schon einmal weiße Fahnen einstecken (die sie wohl aus eigener Tasche bezahlen müssen).

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