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Geheimdienst: „Verlust von Mossul wird IS veranlassen, die BRD anzugreifen!“

Geheimdienst: „Verlust von Mossul wird IS veranlassen, die BRD anzugreifen!“
Protagonisten der Schlächter-Miliz Islamischer Staat in einem ihrer zahlreichen Propagandavideos

Der Verlust der irakischen Hochburg Mossul könnte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ dazu bewegen, terroristische Anschläge in ganz Europa auszuüben. Davor warnte der Vorsitzende des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, am Sonntag.

Im Gespräch mit dem Deutschlandfunk erklärte Maaßen, dass die selbsternannten IS-Dschihadisten im Irak „mit dem Rücken zur Wand stehen“. Im Kampf um Mosul stehen sie „vor einer Niederlage“. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes versicherte, der Verfassungsschutz würde „genau auf die Entwicklungen in Mossul achten“.

Die irakische Armee, kurdische Peschmerga und pro-iranische Schiiten-Milizen, unterstützt von der US-geführten Anti-IS-Koalition, begannen am 17. Oktober die Operation zur Befreiung der zweitgrößten Stadt des Irak.

„Die Offensive ist gut. Aber das kann dazu führen, dass die Situation europäische Anhänger alarmieren könnte, zu gewalttätigen Angriffen überzugehen“, warnte der Vorsitzende des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV).

Er fügte hinzu, dass sich die Sicherheitskräfte Deutschlands auf einen solchen Zwischenfall vorbereiten. „Das wollen wir verhindern und wir passen uns auch dementsprechend an, damit das verhindert werden kann“, sagte Maaßen, ohne aber eine unmittelbare Gefahr für Deutschland zu vermelden. Kritiker befürchten dahinter eine gezielte Strategie zur Anheizung sicherheitspolitischer Bedenken in Deutschland.

Dennoch müsse sich das BfV nach Ansicht des Geheimdienstchefs auf „verschiedene Szenarien“ vorbereiten. Darunter fallen Szenarien, in denen „gut ausgebildete Kämpfer“ gleichzeitig Selbstmordangriffe oder Terrorakte mit Kalaschnikow-Sturmgewehren ausführen. „Das war bei den Terroranschlägen in Paris im November 2015 sowie bei den Selbstmordattentaten in Brüssel im März dieses Jahr der Fall“, sagte Maaßen.

„Und dann haben wir den Fall des Einzeltäters. Ein Einzeltäter, der eigentlich kein wirklicher Einzeltäter ist, weil wie wir jetzt an einer Reihe von Fällen kennengelernt haben diese Leute über Instant-Messenger-Dienst, über das Internet radikalisiert werden und geführt werden und geführt werden teilweise bis zur letzten Minute, wo ihnen gesagt wird, sollen sie eine Axt einsetzen oder ein Messer, sollen sie die Taten, die sie begehen, filmen und ob sie diese Taten dann auch ins Internet hochladen sollen, damit sie jeder sehen kann. Das ist für uns eine andere Art des Terrorismus, die wir so bisher auch nicht gesehen haben“, führte der Verfassungsschützer aus.

Im 21. September führte die Polizei in Köln eine Razzia in einer Flüchtlingsunterkunft durch. Dabei nahm sie einen 16-jährigen syrischen Flüchtling fest, der angeblich einen terroristischen Angriff plante.

In diesem Zusammenhang veröffentlichten die Strafverfolgungsbeamten eine Erklärung, wonach der junge Mann in einer Kölner Moschee binnen „kürzester Zeit radikalisiert“ wurde. Der Syrer kam am 10. Juni dieses Jahr in den Fokus der Behörden, nachdem er begann, Bilder mit IS-Bezug an Freunde zu schicken.

Die Polizei untersucht auch den Fall eines 16-jährigen Mädchens, Safia, das im Oktober einen Polizeibeamten in Hannover mit einem Messer angriff. Es könnte Hinweise darauf geben, dass sie vom IS radikalisiert wurde.

Mit Blick auf diese Fälle konstatierte Maaßen, der „Islamische Staat“ versuche zunehmend, junge Menschen über soziale Netzwerke zu „radikalisieren“.

iner der jüngsten Terrorversuche soll der umstrittene Fall des Jaber al-Bakr Anfang Oktober in Chemnitz sein. Nach einer zweitägigen Verfolgungsjagd nahmen Sicherheitskräfte den 22-Jährigen in Gewahrsam. Tage darauf wurde der Syrer in seiner Zelle der JVA tot aufgefunden.

Obwohl der Fall zahlreiche Fragen aufwirft, soll al-Bakr einem Tipp von US-amerikanischen Geheimdiensten zufolge einen Terrorangriff auf einen Flughafen Berlins geplant haben. Das geht aus mutmaßlich abgefangenen Telefongesprächen mit dem IS in Syrien hervor.

Laut Berichten des Mitteldeutschen Rundfunks soll sich al-Bakr eine Zeit lang in Syriens Idlib-Provinz aufgehalten haben. Es gibt jedoch widersprüchliche Berichte, ob sich die IS-Terrormiliz in der Stadt Idlib befindet. Im benachbarten Aleppo sind IS-Fahnen zu sehen, wie RT exklusiv mit Videoaufnahmen belegen konnte. In Idlib herrscht das von Ahrar al-Scham angeführte Bündnis Dschaisch il-Fatah, zu Deutsch Eroberungsarmee, welche von der Türkei, Saudi Arabien und Katar militärisch unterstützt werden. Auch diese gelten als islamistisch, geben allerdings vor den IS in Syrien vehement zu bekämpfen. Anschläge im Ausland sollen diese Terroristen ablehnen.

Berichte unter Berufung auf Freunde des mutmaßlichen IS-Anhängers behaupten, dass al-Bakr während seines Aufenthalts in Syrien und der Türkei im Jahr 2015 vom IS radikalisiert wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=hnV4MDvzYx8

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