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Nordkorea: Rohstoffe im Wert von 10 Billionen Dollar unter der Erde – Grund für US-Kriegslust?

Nordkorea: Rohstoffe im Wert von 10 Billionen Dollar unter der Erde – Grund für US-Kriegslust?

Nur wenige halten Nordkorea für ein aufblühendes Land. In Wirklichkeit sitzt das Land auf einem riesigen Topf voll Geld. Rohstoffe von schätzungsweise insgesamt 10 Billion US-Dollar sollen unter der Erde schlummern. Ist das womöglich der Grund, warum die USA plötzlich Interesse daran haben, einen Militärschlag gegen das Land zu führen?

In Nordkorea gibt es demnach zahlreiche Bodenschätze, darunter auch Eisen, Gold, Zink, Kalkstein, Molybdän, Graphit — insgesamt 200 Arten von Bodenschätzen. Zudem gebe es viele Seltenerdmetalle, die bei der Herstellung von Smartphones und anderen technischen Geräten eingesetzt werden.

Die Werteinschätzung aller Mineralressourcen des Landes sei im Laufe vieler Jahre ganz unterschiedlich und wegen der Geheimhaltung kaum zugänglich gewesen. Laut Einschätzung eines südkoreanischen Bergbauunternehmens haben sie einen Gesamtwert von mehr als sechs Billionen US-Dollar. Laut einem Forschungsinstitut in Südkorea liegt diese Zahl bei zehn Billionen US-Dollar.

Bei der Entwicklung des Bergbausektors habe Nordkorea seit 1970 Prioritäten festgelegt. Während die Förderung bis 1990 gestiegen sei, habe sie dann begonnen zu sinken. 2012 habe die Zahl der Bergwerke bei 700 gelegen. Im April hatte Lloyd R. Vasey, Berater für strategische Unternehmensplanung, betont:

„Es gibt einen Mangel an Bergwerkausrüstung, Nordkorea kann wegen der schweren Wirtschaftssituation, dem Energiedefizit, dem Alter und schlechten Zustand des Energiesystems keine neuen Ausrüstungen kaufen.“

Trotz allem beträgt die Förderung von Mineralressourcen 14 Prozent der nordkoreanischen Wirtschaft. China gelte als Hauptverbraucher dieses Sektors. Im September 2016 hatte das südkoreanische Staatsinstitut Korea Development Institute mitgeteilt, dass der Handel mit Mineralen 54 Prozent des Gesamthandels Nordkoreas und Chinas im ersten Halbjahr 2016 betragen habe. Im ersten Quartal 2015 habe China Eisenstein im Wert von 73 Millionen US-Dollar sowie Zink im Wert von 680.000 US-Dollar aus Nordkorea importiert.

Besonders aktiv in den letzten Jahren war Nordkorea bei der Gewinnung von Steinkohle. China soll 2015 nordkoreanische Steinkohle im Wert von einer Milliarde US-Dollar importiert haben. Im Sommer 2016 entfielen demnach etwa 40 Prozent des gesamten Exports Nordkoreas auf die Kohlelieferungen nach China.

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Nachdem Nordkorea 2006 seinen ersten Atomtest durchgeführt hatte, verschärfte die Uno die Sanktionen gegen das Land. Im November 2016 wurden überdies die Exportbeschränkungen für Nordkorea verschärft. Weder Kohle noch Eisen, Eisenerz, Gold, Titan oder Seltenerden dürfen dem Land noch abgekauft werden.

Natürlich kann Pjöngjang, wie das Portal weiter schreibt, meisterhaft solchen Sanktionen vorbeugen, besonders mittels des Seeverkehres. In diesem Jahr kam demnach eine UN-Expertengruppe zu dem Schluss, dass Nordkorea trotz der Sanktionen verbotene Minerale weiter exportiere. Sie stellte fest, dass Nordkorea neben Bargeld auch Gold nutzte, um „völlig den formellen Finanzsektor zu umgehen“.

Der Handelsumsatz Chinas mit Nordkorea habe sich im ersten Quartal 2017 um 37,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres vergrößert. Der chinesische Import von Eisenstein aus Nordkorea sei um 270 Prozent im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Kohle sei um 51,6 Prozent zurückgegangen.

Die nordkoreanischen Nachbarn hätten bereits seit langem ein Auge auf den goldenen Boden der Mineralressourcen geworfen. Circa vor fünf Jahren habe China etwa zehn Milliarden US-Dollar für Infrastrukturprojekte an der Grenze zu Nordkorea ausgegeben. Die größten Eisenerzlagerstätten befinden sich direkt an der Grenze.

China wolle besonders den Zugang zu den Seltenerdmetallen Nordkoreas bekommen. Pjöngjang wisse dies und habe Peking bereits dafür bestraft, wobei es im März auf die Handelseinschränkungen für Kohle mit der Exporteinstellung für Metalle nach China geantwortet habe.

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