Deutschland

Merkel-muss-weg-Demo in Hamburg: Staatliche Claqueure verprügeln 67-jährigen Rentner

Merkel-muss-weg-Demo in Hamburg: Staatliche Claqueure verprügeln 67-jährigen Rentner
Herr P. ist nochmal mit einem blauen Auge davongekommen

Am Montagabend fand in Hamburg die sechste Merkel-muss-weg-Demo statt. Erneut kam es zu massiven Gewalttaten, Behinderungen, Bedrohungen, Einschüchterungen durch Versammlungsstörer und zu körperlichen Übergriffen, so auch auf einen 67-Jährigen, der von vier Vermummten angegriffen wurde und etliche Faustschläge ins Gesicht bekam.

Plötzlich rief einer „Da ist ein Nazi“ und dann ging alles sehr schnell

Herr P. (so nenne ich ihn aus Sicherheitsgründen, der richtige Name ist mir bekannt) ist eine imposante Erscheinung. Er ist ca. 1,95 m groß und wirkt für seine 67, bald 68 Jahre sehr gut in Form und deutlich jünger. Montagabend war er in Begleitung einer jüngeren Frau unterwegs zur Merkel-muss-weg-Demo in Hamburg, an der er teilnehmen wollte. Zuvor hatte er sich mehrere mittelgroße Deutschlandfahnen gekauft, eine für sich, die anderen wollte er auf der Kundgebung an andere Teilnehmer verteilen. Die Fahnen, die eingerollt waren, trug er gegen 18:30 Uhr bei sich, als er auf dem Weg zum Versammlungsort war. Man konnte sie wohl sehen und erkennen, aber er hat sie ganz dezent getragen, auf keinen Fall provozierend oder schwenkend.

Dann hörte er plötzlich jemanden rufen „Da ist ein Nazi“. Unmittelbar darauf stürmten mehrere vermummte Männer aus einer Gruppe von ca. 15 bis 18 Personen auf ihn zu. Zunächst versuchte man ihm die Fahnen wegzureißen, doch reflexartig versuchte Herr P. die Fahnen zurückzuziehen. Da bekam er auch schon die ersten Faustschläge ins Gesicht. Insgesamt, so erzählt er sehr glaubwürdig, haben vier vermummte junge Männer versucht, auf ihn einzuschlagen. Teilweise konnte er den Schlägen ausweichen, aber mindestens zwei der Angreifer haben ihn mehrfach getroffen. Einer von ihnen sei dabei mit seinem Gesicht ca. 30 cm vor ihm gewesen. Herr P. konnte ihm direkt in die Augen sehen. Ansonsten war das Gesicht aber verdeckt.

Polizei zeigte kein großes Interesse

Unter den massiven Schlägen, die von verschiedenen Seiten kamen, wich er dann zurück und gab die Fahnen ob der Übermacht und Brutalität der Angreifer auf. Ob diese Schläger oder andere die Fahnen später benutzt haben, um sich als Merkel-muss-weg-Demonstranten auszugeben, sich mit ihnen in die friedliche Versammlung einzuschleichen und diese zu unterwandern, kann nicht sicher gesagt werden, jedoch spricht einiges dafür.

Als dann sechs Polizisten, die etwa 20 Meter entfernt waren und die wohl das Gerangel mitbekommen hatten, zu Hilfe eilten, waren die Angreifer sogleich verschwunden und Herr P. gab eine Strafanzeige auf wegen Sachbeschädigung, Raub und Körperverletzung. Diese wurde von den Polizeibeamten aufgenommen, auch wurden Kriminalpolizisten in Zivil eingeschaltet.

Was Herr P. allerdings im Nachhinein auffiel: Die Gruppe der 15 bis 18 Antifanten war wahrscheinlich noch in der Nähe, befand sich nur einige zig Meter entfernt. Zumindest aber mussten dort Zeugen des massiven tätlichen Angriffs gewesen sein. Die sechs Polizisten, alle in voller Kampfmontur, kamen aber nicht auf die Idee, dorthin zu gehen in die große Gruppe, worunter wohl viele Antifanten waren, die Angreifer ausfindig zu machen oder zumindest Zeugenaussagen zu bekommen. Herr P. hatte den Eindruck, davor hatten die Polizisten Angst.

Deeskalationsstrategie nur bei linker Gewalt?

Überhaupt wirkt diese ganze Deeskalationsstrategie der Polizei doch sehr befremdlich. Man will diese linken Chaoten nicht reizen und lässt sie massenweise Straftaten begehen, die zumeist niemals geahndet werden. Ja, man lässt sie gewähren und lässt sogar zu, dass sie die Grund- und Bürgerrechte anderer Staatsbürger massiv einschränken, teilweise sogar zunichte machen.

Ich frage mich, wie die Polizei reagieren würde, wenn Neonazis exakt so agieren, Straftaten begehen und die Rechte anderer so unterdrücken würden. Und ich frage mich, wie frei unsere Polizei überhaupt noch agieren und ihrem staatlichen Auftrag, Straftaten zu verhindern und aufzuklären, vollumfänglich nachkommt oder ob hier sehr einseitig agiert wird. Doch zurück zu meinem Gesprächspartner.

Wäre ich zu Boden gegangen, hätten die mich zusammengetreten

Gegen 19 Uhr kam Herr P. nach der ganzen Aufregung nun ohne Fahnen, dafür mit mehreren kleinen Verletzungen im Gesicht zum Demonstrationsort. Dort führte später Marie Thérès Kaiser ein Interview mit dem im wahrsten Sinne des Wortes noch mit einem blauen Auge Davongekommenen für Oliver Fleschs Livestream.

http://www.youtube.com/watch?time_continue=5776&v=mH9YhM_F7pk

Am nächsten Tag, erzählt mir Herr P., saß er in einem Cafe und da habe ihm ein irakischer Flüchtling einen Glückskeks geschenkt. Richtig draufbeißen konnte er gestern noch nicht, da auch das Zahnfleisch etwas abbekommen hat von den Schlägen, und er fragte sich, ob er nun am Abend zuvor Pech oder doch Glück im Unglück gehabt hatte. „Ich bin sicher“, sagt er mir, „wenn ich zu Boden gegangen wäre, hätten die auf mich eingetreten. Zum Glück bin ich nicht umgefallen und konnte mich nach hinten zurückziehen.“

Ob er nach diesen Erlebnissen nächsten oder übernächsten Montag wieder zur Merkel-muss-weg-Demo gehen werde, frage ich ihn. „Ja, werde ich“, sagt er, „aber nicht mehr mit Deutschlandfahnen, die man von außen direkt erkennen kann. Das ist zu gefährlich.“

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