Deutschland

BRD baut Militärkrankenhaus für US-amerikanische Besatzer – Kosten: 787 Millionen Euro

BRD baut Militärkrankenhaus für US-amerikanische Besatzer - Kosten: 787 Millionen Euro
US-Militärkrankenhaus in Landstuhl (Westpfalz)

Damit die Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika auch gut versorgt werden, wenn sie von einem der zahlreichen Kriegseinsätze zurückkehren, wird in der Westpfalz bei Kaiserslautern ein riesiges Militärkrankenhaus gebaut. Der deutsche Steuerzahler muss unglaubliche 787 Millionen Euro für den Neubau berappen.

von Günther Strauß

In Landstuhl in der Westpfalz bei Kaiserslautern entsteht das größte Militärhospital außerhalb der Vereinigten Staaten. Der deutsche Steuerzahler wird auch hier kräftig zur Kasse gebeten. Aber wir sind es ja nicht anders gewohnt, als für unsere Besatzung tief in die Tasche zu greifen. Wie uns das Grundgesetz im Artikel 120 verrät, sind wir auch dazu verpflichtet, die Besatzungskosten zu tragen. Und das, obwohl Spitzenpolitiker uns oftmals etwas über eine angebliche Souveränität der Bundesrepublik erzählen wollen. Das Amt für Bundesbau teilt dazu folgendes mit:

“In der Kaiserslautern Military Community leben etwa 50 000 Amerikaner. Die zentrale medizinische Anlaufstelle für US-Militärs und deren Familien in Europa, im Nahen Osten und Afrika befindet sich gegenwärtig noch in Landstuhl. Das 1953 auf dem Kirchberg in Landstuhl erbaute Hospital ist in die Jahre gekommen, es fehlt an Erweiterungsmöglichkeiten, zahlreiche Anbauten führten zu langen Wegen durch viele Flure. Der Neubau soll die Landstuhler Klinik und die Klinik der Air Force auf der Airbase Ramstein ersetzen.”

Der deutsche Steuerzahler wird sich in großem Umfang an den Kosten für die Errichtung der Klinik beteiligen, was hat man auch anderes erwartet? Konkret belastet der Krankenhausbau den Bundeshaushalt um folgende Summen:

  • Klinikbau: 460 Millionen Euro
  • Infrastruktur: 175,6 Millionen Euro
  • Beteiligung des Bundes an den Planungskosten: 151 Millionen Euro

Das macht insgesamt rund 787 Millionen Euro, die wir alle hart erarbeitet haben. Doch das ist noch längst nicht alles. Das Amt für Bundesbau teilt weiter mit:

“Entsprechend der zwischenstaatlichen Vereinbarungen wird der Neubau durch den Bund, vertreten durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), für die US-Streitkräfte geplant und errichtet. Für das Vorhaben ist das Amt für Bundesbau (ABB) im Rahmen der Organanleihe verantwortlich, es führt die Fachaufsicht. Hierzu wurde eine eigene Außenstelle in Landstuhl gegründet. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) wurde mit der Ausführung beauftragt und hat eine Niederlassung Weilerbach eingerichtet.”

Es reicht also nicht, dass der Deutsche Michel 787 Millionen Euro bereitstellt, um den Besatzern ein hochmodernes Militärkrankenhaus zu bauen. Nein, es werden sogar noch eigene Außenstellen und Niederlassungen von Behörden eingerichtet, um das Vorhaben umsetzen zu können. Die Kosten dafür zahlen Sie, verehrte Leser, natürlich auch.

Im Rahmen der Schröpfung deutscher Steuerzahler darf eine Extraportion Sarkasmus natürlich nicht fehlen. Barbara Hendricks (SPD), die zu Baubeginn noch Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Kabinett Merkel III war, betonte die besondere Bedeutung des Projektes für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. “Dieses Bauvorhaben demonstriert eindrucksvoll die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den USA”, sagte sie. Die Anwesenheit von US-Streitkräften seit über 60 Jahren in Deutschland habe zu einem gegenseitigen Verständnis und zu einer engen Freundschaft zwischen Deutschland und den USA beigetragen, führte Hendricks weiter aus. Ob man eine Besatzung wirklich als enge Freundschaft bezeichnen kann, das möchten wir an dieser Stelle einmal ausdrücklich hinterfragen.

Noch mehr Verwunderung ist gegeben, wenn man sich einmal die Eckdaten des Hospitals zu Gemüte führt. Die Gesamtgebäudefläche mit Parkhaus beläuft sich auf ca. 190.000 Quadratmeter, es wird insgesamt 4.680 Räume geben, davon 120 Untersuchungsräume und 9 Operationssäle. Doch jetzt kommt das Erstaunliche: Laut Angabe des Amtes für Bundesbau wird das größte Militärkrankenhaus außerhalb der USA lediglich über 68 Betten verfügen (erweiterbar auf 93). Selbst wenn man unterstellt, dass jeder Patient ein Einzelzimmer bekommt, dann wären dies bei maximaler Auslastung gerade einmal 93 von 4.680 Räumen. Das heißt, 4.587 Räume bzw. 98 Prozent aller Räumlichkeiten werden anderweitig genutzt. Wer schon einmal ein ganz normales Krankenhaus von innen gesehen hat, der wird festgestellt haben, dass es dort etwas anders aussieht.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der US-amerikanische Kongress den Bau mit umgerechnet knapp 868 Millionen Euro bezuschusst. Das ergibt zusammen mit dem Anteil des deutschen Steuerzahlers ca. 1,655 Milliarden Euro Gesamtkosten. Bei 93 Betten entspricht das 17,8 Millionen Euro pro Bett.

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