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Saudi-Arabien im Blutrausch: Der beste Freund Merkels köpft und kreuzigt Menschen im Akkord

Saudi-Arabien im Blutrausch: Der beste Freund Merkels köpft und kreuzigt Menschen im Akkord
Bundeskanzler-Darstellerin Angela Merkel und der Schlächter von Riad, Mohammed bin Salman, in Berlin

Eine neue Hinrichtungswelle in Saudi-Arabien erschüttert die Weltöffentlichkeit. In dieser Woche wurden in Saudi Arabien 37 Hinrichtungen durchgeführt. Das blutige Gemetzel richtet sich offenbar fast ausschließlich gegen die schiitische Minderheit im Land. Eine der Leichen wurde zur Abschreckung öffentlich ausgestellt. Hiesige Medien und die Bundesregierung schweigen zu den barbarischen Gräueltaten. Man möchte das Land, dem die BRD jährlich für mehrere Milliarden Euro Waffen verkauft, auf keinen Fall verärgern.

von Günther Strauß

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, der starke Mann im Wüstenkönigreich, sorgt weiterhin mit drakonischen Mitteln für Friedhofsruhe in seinem Land. Das saudische Innenministerium teilte zuletzt mit, dass am 23. April 37 Menschen in der Hauptstadt Riad, den heiligen Stätten Mekka und Medina, in der Provinz al-Kassim sowie in der Ostprovinz hingerichtet wurden. Die zum Tode Verurteilten wurden auf öffentlichen Plätzen enthauptet, der Leichnam eines der Opfer an ein Kreuz genagelt und zur Schau gestellt. Nach Angaben von Amnesty International (AI) wurden elf der Hingerichteten der Spionage für den Iran bezichtigt, mindestens 14 sollen wegen der Teilnahme an regierungskritischen Demonstrationen in den Jahren 2011 und 2012 zum Tode verurteilt worden sein.

Unter den Hingerichteten befanden sich auch zwei Personen, die zum Zeitpunkt ihrer Festnahme noch minderjährig waren. So wurde nach Angaben der „Detroit Free Press“ der damals gerade 17jährige Mujtaba al-Sweikat im Jahr 2012 am King Fahd International Airport in Dammam aus einem Passagierflugzeug gezerrt, das ihn gerade zu einem Studienaufenthalt in die USA bringen sollte, wo al-Sweikat die Western Michigan University in Kalamazoo besuchen wollte. In der Haft soll der junge Mann schwer gefoltert worden sein, um ein Geständnis aus ihm herauszupressen. Al-Sweikat zählte nun zu den Hinrichtungsopfern des 23. April.

Höhere Rüstungsausgaben als Russland

Mindestens 33 der 37 getöteten Personen sollen der schiitischen Minderheit Saudi-Arabiens angehört haben, die im Osten des Landes lebt und zwischen 10 und 15 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die Religionsfreiheit für diese konfessionelle Gruppe ist in Saudi-Arabien eingeschränkt. Seit sie im Jahr 1913 unter die Herrschaft des Königshauses Saud geriet, muss sie darauf achten, die mehrheitlich sunnitische Bevölkerung durch ihre Religionsausübung nicht zu „belästigen“.

In den vergangenen Jahren hat Riad die Drangsalierung der Minderheit nochmals verschärft, da seit dem Jahr 2015 eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Krieg gegen die schiitischen Huthi-Rebellen im Nachbarland Jemen führt. Diese werden nach Angaben der US-amerikanischen Regierung vom Iran unterstützt, was Teheran zurückweist.

Die jüngste Hinrichtungswelle in Saudi-Arabien dürfte als weiterer grausamer Akt in dem Stellvertreterkrieg zu interpretieren sein, den sich Saudi-Arabien und der Iran in der Region liefern, und den Riad auch gegen die eigene schiitische Minderheit im Land führt. Westliche Kritik muss das saudische Königshaus dabei nur in abgemilderter Form hinnehmen, Sanktionen bleiben die absolute Ausnahme. Die Bundesregierung hatte im vergangenen November nach der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Kashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul zwar einen Rüstungsexportstopp verhängt, diesen in den vergangenen Wochen aber wieder durch über den Bundessicherheitsrat vergebene Sondergenehmigungen aufgeweicht.

Geld regiert die Welt – das wird beim Blick auf die Sonderrolle, die sich Saudi-Arabien im Mittleren Osten herausnehmen darf, einmal mehr deutlich. Das Land hat seit dem Jahr 2016 sogar Russland bei den Militärausgaben überholt und darf sich der besonderen Rückendeckung durch die derzeitige US-Regierung sicher sein, die Menschenrechtsverletzungen offenbar nur dann kritikwürdig findet, wenn diese sich im Iran oder in Syrien ereignen und sich somit politisch instrumentalisieren lassen. In Zukunft dürfte Washington das Wüstenkönigreich sogar noch dringender benötigen als zuvor, da dieses die wegen der Iran-Sanktionen ausfallenden Erdöllieferungen ausgleichen soll.

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