Deutschland

Öffentlichkeit wurde bewusst belogen: Impfstoff-Vermarktung begann bereits 2019

Öffentlichkeit wurde bewusst belogen: Impfstoff-Vermarktung begann bereits 2019
Angela Merkel und Horst Seehofer - wer wusste was und wann?

Immer neue Rätsel um die Corona-Politik: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die Bedrohung durch Covid-19 bewusst dramatisieren lassen, um repressive Staatsmaßnahmen zu rechtfertigen. Gleichzeitig begann die Impfstoff-Vermarktung offensichtlich schon im Jahr 2019.

von Roland Tichy

Corona ist eine ernste Angelegenheit. Offensichtlich wurde die Öffentlichkeit von der Bundesregierung bewusst belogen – und die Entwicklungen für einen Impfstoff wurden früher vorangetrieben, als bisher bekannt war. Das Bundesinnenministerium hat offenbar Wissenschaftler des RKI und anderer Einrichtungen veranlasst, die Bedrohung durch das Covid-19-Virus dramatischer darzustellen, als dies tatsächlich der Fall ist. Damit sollte die Rolle des Staates gestärkt und Kritikern der Boden entzogen werden. Gleichzeitig wurden Warnungen im Ministerium im Keim erstickt: Der stellvertretende Leiter des Referats hatte nach einer Abschätzung der Folgen ein bitteres Fazit gezogen:

„Der Staat hat sich in der Coronakrise als einer der größten fake-news-Produzenten erwiesen.”

In diesen Tagen fällt ein weiterer Pfeiler der Regierungsdarstellung: Offensichtlich hatten die Imptstoffproduzenten BioNTec und Curevac schon im Laufe des Jahres von einer Epidemie gewusst und ihre Forschung daraufhin umgestellt. Dafür liegen wichtige Indizien vor: Auf der virtuellen Davos-Konferenz am 26. Januar 2021 erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel:

„…heute vor einem Jahr (d.h. bereits am 26.01.2020!) war noch nicht allen klar, dass wir in einer Pandemie leben werden, aber manche haben es schon gewusst oder geahnt. Dazu gehörte Herr Sahin, der Chef von BioNTech, der mir erzählt hat, dass er am 24.01.2020 (!) die Entscheidung gefällt hat, das gesamte BioNTech Forschungsprogramm umzuwerfen, um einen mRNA-Impfstoff gegen dieses Virus zu entwickeln und dass er und viele andere auf der Welt dazu beigetragen haben, dass wir heute, 12 Monate später, zwar noch nicht genug, aber immerhin sehr vielversprechende Impfstoffe einsetzen können ……“

Das ist eine sensationelle Aussage. Auf Ahnung allein basiert keine weitreichende unternehmerische Entscheidung. Firmengründer Uhur Sahin sagt allerdings:

„Bereits Mitte Januar haben wir das globale Entwicklungsprojekt Lightspeed gestartet, um einen gut verträglichen, potenten Impfstoff gegen das SARS-CoV-2 Virus in so kurzer Zeit wie möglich zu entwickeln.“

Ein Blick auf den Zeitstrahl zeigt:

  • Am 31.12.2019 meldeten chinesische Behörden offiziell eine neue Lungenkrankheit. Die Gesundheitskommission der Stadt Wuhan sprach von einer viralen Lungenentzündung. Eine Übertragung Mensch-zu-Mensch wurde zunächst noch ausgeschlossen.
  • 6. Januar 2020: an diesem Tag berichtet Tagesschau.de das erste Mal über das Thema.
  • 9. Januar: Chinesische Experten identifizieren den Erreger als das neuartige Coronavirus.

Das RKI verneinte bis Mitte Februar eine generelle Gefahr für Deutschland; staatsnahe Medien erklärten die Seuche zu einer Erfindung von „Rechten“, um die Bevölkerung zu verunsichern. Bis Februar war zumindest in Deutschland der Umfang der Bedrohung nicht klar. Wusste Sahin mehr oder die Bundesregierung zu wenig – oder verschwieg sie die Bedrohung?

Immerhin hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch Anfang Februar 2020 den Gebrauch von Masken als unsinnig zurückgewiesen und von der Ungefährlichkeit des Virus gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt war offensichtlich anderen längst klar, dass der Impfstoff vielleicht nicht medizinisch benötigt, aber jedenfalls absetzbar sein werde. Und zwar nicht erst im Januar 2020, wie Merkel nahelegt. Das zeigen ein Bericht im Bundesanzeiger und die Bilanzen von BioNTech.

Der BioNTech-Vorstand erhöhte exorbitant die eigenen Bezüge im Jahr 2019 (trotz Rekordverlust). So wurden die Bezüge des Firmengründers Sahin um ca. 980% erhöht, also annähernd verzehnfacht. Ebenso fällt im Geschäftsjahr 2019 eine exorbitante Erhöhung der Vergütungen des Aufsichtsrates BioNTech auf sowie eine auffällige Erhöhungen der „Beratungsleistungen“ von Ernst + Young, dem Wirtschaftsprüfer von BioNTech, der zufällig übrigens auch CureVac prüft, den zweiten deutschen Impfstoffhersteller.

Bei BioNTech wurde ein weiteres Vorstandsmitglied mit Jahreseinkünften in Höhe von 320.000 € ab Januar 2020 eingestellt. Das alles trotz eines Rekordverlustes 2019 von 179 Mio:
 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte BioNTech in der bisherigen „Firmengeschichte“ keine bedeutsamen eigenen Produkte (Medikamente oder Impfstoffe) produziert (ebenso CureVac).
 Dazu der Hinweis in der Bilanz von BioNTech (GJ 2019) durch Wirtschaftsprüfer Ernst + Young:

„Da BioNTech gemessen an seinen Forschungs- und Entwicklungsausgaben keine nennenswerten Umsätze mit Produkten erzielt ……“

Biontech hatte allerdings 2019 mit einem erfolgreichen Börsengang an der Nasdaq Kasse gemacht und konnte sich die Vergütungen und Vorstandsposten trotz laufender Verluste leisten – mit Hoffnung auf die Zukunft. Und die hatte Sahin deutlich schneller erkannt. Dies ist bei einem technologiegetriebenen Unternehmen zunächst nichts Ungewöhnliches: Gerade im Pharmabereich offenbart sich im Lauf der Entwicklungsschritte und der klinischen Tests, ob der verfolgte Weg erfolgreich sein wird oder abgebrochen werden muss. Das ist auch die Rechtfertigung für die exorbitanten Gewinne, die das hohe Risiko des Totalverlusts ausgleichen müssen.

Bis 2019 hatte BioNTech einen Gesamtverlust von 404 Millionen € ausgewiesen. Im Laufe des Jahres 2019 allerdings wurden die Weichen gestellt, um aus der Forschung massiv in die Vermarktung einzusteigen. BioNTech hatte aber nicht an einem Projekt zur Bekämpfung von Viren gearbeitet, sondern an einer Methode, wie Krebs bekämpft werden kann – und zwar individuell, der jeweiligen genetischen Ausstattung des Patienten entsprechend.

„Wenn der Tumor eines jeden Patienten einzigartig ist, warum werden dann alle Patienten gleich behandelt? Bei BioNTech sind wir davon überzeugt, dass die Krebstherapie individualisiert werden muss“, Wenn der Tumor eines jeden Patienten einzigartig ist, warum werden dann alle Patienten gleich behandelt? Bei BioNTech sind wir davon überzeugt, dass die Krebstherapie individualisiert werden muss. schildert das Unternehmen seine Strategie.

Als Medikament soll die hergestellte Messenger-RNA Anweisungen an eine Zielzelle liefern, um ein gewünschtes therapeutisches Protein herzustellen. Bei der Behandlung von Krebs richtet sich das hergestellte Protein gegen Zielstrukturen, die direkt von den Mutationen der Krebszellen abstammen. Auf diese Weise soll der Krebs bekämpft werden. So ähnlich funktioniert auch die Bekämpfung der Viren, sagt man uns. So erklärte Firmengründer Sahin, dass man im Januar 2020 erkannt habe, dass der Wirkstoff „zufällig“ auch für die Bekämpfung von Covid-19 geeignet sei.

Das ist wirklich ein großer Zufall. Von Vermarktungsbemühungen eines Krebsmedikaments von BioNTech ist jedoch nichts bekannt. Offensichtlich wurde der wirtschaftliche Erfolg 2019 vorweggenommen; vermutlich eine der weitblickendsten unternehmerischen Entscheidungen dieses Jahrtausends. Der zeitliche Ablauf allerdings ist weiterhin erklärungsbedürftig, insbesondere nach der Rede von Angela Merkel.

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