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Leiche von Jeffrey Epstein obduziert: Mord laut Gerichtsmedizin wahrscheinlicher als Suizid

Leiche von Jeffrey Epstein obduziert: Mord laut Gerichtsmedizin wahrscheinlicher als Suizid
Jeffrey Epstein: Wurde er zum Schweigen gebracht, weil er zu viel über die pädophilen Aktivitäten der Mächtigen wusste?

Am 10. August wurde Jeffrey Epstein früh morgens tot in seiner Zelle aufgefunden. Der Multimillionär und Clinton-Freund befand sich wegen des Verdachts auf organisierten Sex-Handel mit minderjährigen Mädchen in Untersuchungshaft. Nun wurde sein Leichnam obduziert: das Ergebnis lässt aufhorchen.

von Günther Strauß

Zuletzt gab es immer mehr Hinweise auf mögliche Verstrickungen einflussreicher Politgrößen und Promis in die Affäre um Jeffrey Epstein und den vermutlich mit seiner Ex-Freundin Ghislaine Maxwell – Tochter des 1991 verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell – betriebenen Lolita-Ring: Die Namen von Bill Clinton, Prinz Andrew, Ex-Senator George Mitchell, Unterwäschekönig Leslie Wexner (Victoria’s Secret) sind die bekanntesten. Nun führt auch eine Spur nach Frankreich zu Model-Agent Jean-Luc Brunel. Bestellte auch er minderjährige Mädchen bei dem Vermögensverwalter und verurteilten Sexualstraftäter?

Diese und andere Prominente dürften vor gut einer Woche aufgeatmet haben, als es hieß, Epstein habe sich in seiner Zelle im Metropolitan Correctional Center erhängt. Doch Trumps Justizminister William P. Barr kam die Sache sofort seltsam vor: Nur zwei Wochen zuvor hatte man den Finanzunternehmer nahezu bewusstlos aufgefunden. Medienberichten zufolge soll ein Mediziner Würgemale an seinem Hals entdeckt haben, doch ob er sich diese Verletzungen selbst zugefügt hatte oder eine andere Person dafür verantwortlich war, ist bis heute ungeklärt. Fortan galt er jedenfalls als suizidgefährdet und stand unter besonderer Beobachtung. Diese Vorkehrungen wurden allerdings frühzeitig wieder aufgehoben – warum, weiß keiner. Kurze Zeit später fand man Epstein tot in seiner Zelle. Barr erklärte daraufhin, Epsteins Tod werfe „ernsthafte Fragen“ auf und ordnete eine Untersuchung an. Am vergangenen Sonntag wurde der Leichnam obduziert. Die Ergebnisse wurden allerdings zunächst nicht bekanntgegeben.

Heute ging die Washington Post mit einer Meldung an die Öffentlichkeit, die es in sich hat: Unter Berufung auf zwei Experten, die mit dem Obduktionsergebnis vertraut sind, berichtet die Zeitung, die seit der Aufdeckung der Watergate-Affäre 1972 als bestes Investigativmedium der Welt gilt, dass bei der Autopsie mehrere Brüche der Nackenknochen diagnostiziert wurden. Wörtlich heißt es dann in dem Beitrag der Washington Post:

Unter den Knochen, die in Epsteins Nacken gebrochen waren, befand sich das Zungenbein, das bei Männern in der Nähe des Adamsapfels liegt. Laut forensischen Experten und Studien zu diesem Thema können solche Brüche bei Personen auftreten, die sich aufhängen, insbesondere wenn sie älter sind. Aber sie sind häufiger bei Opfern von Mord durch Würgen, sagten die Experten.

Mit anderen Worten: Es spricht nach der Obduktion mehr dafür, dass Epstein umgebracht wurde, als dafür, dass er sich selbst erhängt hat! Die Post-Recherchen bringen neue Bewegung in den Fall, so dass weiterhin eine Chance besteht, dass der oder die Mörder sowie ihre Hintermänner und Auftraggeber nicht ungeschoren davon kommen. Und es bleibt die Hoffnung, dass aufgeklärt wird, inwiefern Bill Clinton, Prinz Andrew und andere Prominente in den Kinderschänder-Skandal um Epstein verstrickt sind.

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