Deutschland

Krätze-Epidemie in Vorpommern – Nistherde sind Gemeinschaftsunterkünfte

Krätze-Epidemie in Vorpommern - Nistherde sind Gemeinschaftsunterkünfte
Parasiten sind eine Gefahr für unsere Gesellschaft.

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist die Krätze auf dem Vormarsch. Es ist stark davon auszugehen, dass sich die Krankeit von Gemeinschaftseinrichtungen und Heimen aus verbreitet.

von Benjamin Dankert

Bereits vor einer geraumen Zeit sah sich der Landkreis Vorpommern-Greifswald veranlasst, den Ärzten des Kreises unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit eine wichtige Information zukommen zu lassen: „Seit einiger Zeit breitet sich die Krätze in Deutschland wieder zunehmend in allen Bevölkerungsschichten aus. Auch unsere Hautärzte bestätigen einen sehr bedrohlichen Anstieg der Erkrankungsfälle und der Krankheitshäufung“, heißt es in dem Schreiben.

Gemeinschaftseinrichtungen als Nistherde

Nistherde der parasitären Hautkrankheit sind aller Wahrscheinlichkeit nach Gemeinschaftseinrichtungen. Wer dort untergeracht ist, braucht nicht gesondert erwähnt zu werden. Wie der Nordkurier in Erfahrung brachte, wurden alle Gemeinschaftseinrichtungen und Heime des Landkreises Vorpommern-Greifswald über den Vormarsch der Krätze informiert. Mittlerweile gelten ganze Landstriche als mit der Hautkrankeit verseucht.

Auch Achim Froitzheim, Sprecher der Kreisverwaltung Vorpommern-Greifswald, musste zugeben: „Die Krätze ist auf jeden Fall ein Thema“. Doch die Bevölkerung wird wenig bis gar nicht über die Gefahren informiert, die sich mit der Ausbreitung der Krankeit für sie ergeben. Bis vor Kurzem galt die Krätze mehr oder weniger noch als ausgerottet. Nun gibt es fast täglich Neuerkrankungen und es droht eine regelrechte Epidemie. Doch die Bürger werden lieber mit dem Coronavirus abgelenkt.

Krätze nicht nur in Vorpommern

Dabei sind die Krätze-Fälle im Landkreis Vorpommern-Greifswald längst kein Einzelfall. Erst im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass im Bundesland Hessen die Krätze wieder massiv auf dem Vormarsch ist. Als Brutstätten der Krankheit galten auch hier insbesondere Asylunterkünfte. An dieser Stelle wollen wir noch einmal an die Worte von Martin Schulz (SPD) erinnern, der euphorisch meinte: „Was uns die Flüchtlinge bringen, ist wertvoller als Gold!“

Die Krätze, in Fachkreisen Skabies genannt, ist eine ansteckende Hauterkrankung, die durch Parasiten verursacht wird. Die winzigen Krätzemilben graben sich in die obere Hornschicht der Haut ein und bilden dort kleine Gänge. Die Milben selbst und ihr Kot lösen in der Haut eine allergische Reaktion aus, die mit Ausschlägen und starkem Juckreiz verbunden ist. Bei der Erstinfektion beträgt die Inkubationszeit zwei bis sechs Wochen, bei der Reininfektion ein bis vier Tage. Vom Milbenbefall bis zum Ausbruch der Krankheit verspürt der Patient meistens noch keine Symptome, kann die Krankheit aber bereits weiter verbreiten. Einher geht der Befall mit einem starken Juckreiz. Er verleitet zum häufigen Kratzen, besonders in der Nacht – daher der Krankheitsname „Krätze“.

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